Während der Operation war im Spital in Kalabrien der Strom ausgefallen, die 16-Jährige fiel ins Koma. Nun ist das Mädchen gestorben.
Ein 16-jähriges italienisches Mädchen in Kalabrien, das nach einem Stromausfall während einer Blinddarmoperation ins Koma gefallen war, ist knapp eine Woche nach dem Vorfall gestorben. Die medizinischen Geräte hätten keine Gehirnströme mehr angezeigt, gab der Vater zum Tod seiner Tochter Federica im Krankenhaus der Stadt Cosenza bekannt. "Es gab Komplikationen, sie hat es nicht mehr geschafft."
Vater fordert Aufklärung
Von den Behörden forderte der Vater
Aufklärung, wie es zu dem Drama kommen konnte. "Sie müssen uns helfen, die
Wahrheit ans Licht zu bringen", verlangte er. Der Fall hatte in Italien für
heftigen Wirbel gesorgt. Experten und die Öffentlichkeit fragen sich, warum
das Beatmungsgerät des Mädchens samt Monitor während der Operation an eine
normale Steckdose und nicht an einen Notfall-Generator angeschlossen gewesen
sei. Die Justiz nahm Ermittlungen auf. Die Eltern des Mädchens nahmen sich
einen Anwalt.
Der Vorfall ereignete sich vergangenen Samstag bei der Routineoperation in einem Krankenhaus im kalabrischen Ort Vibo Valentia. Nachdem einem Herzstillstand war das Mädchen wiederbelebt und in die Klinik in Cosenza verlegt worden.
Mangelnde Hygiene
Seit Wochen erschüttern Berichte über schwere
Missstände im italienischen Gesundheitssystem das Land. Bis zu 7.000
Patienten pro Jahr würden an den Folgen mangelnder Hygiene sterben, hieß es.
Nur 40 Prozent der Ärzte und Krankenschwestern würden sich die Hände
waschen, bevor sie zu den Patienten gehen. Andere Recherchen ergaben, dass
in einem Großkrankenhauses in Rom Gänge mit Hundekot und Zigarettenstummel
verschmutzt sind.