Zwei Mafia-Bosse lösten Giulio G. (†26) irrtümlicherweise in Säure auf. Nun bieten sie seinen Eltern 60.000 Euro und eine Wohnung als Entschädigung.
Neapel. Der Fall blieb zunächst jahrelang ungelöst – doch dann deckte ein Mafia-Aussteiger das Verbrechen auf: Die Mafia-Bosse Salvatore C. (56) und Carlo N. (54) sollen Giulio G. (†26) ermordet haben lassen. Dem Italiener wurden die Zähne ausgeschlagen, danach wurde sein Körper in Säure aufgelöst, um das Verbrechen zu vertuschen. Doch der Kronzeuge deckt auch ein wichtiges Detail auf: Die beiden Mafia-Bosse haben den falschen Mann ermordet.
Zähne ausgeschlagen und Körper in Säure aufgelöst
Denn die beiden Bosse waren hinter einem Mann her, der beschuldigt wurde, eine Affäre mit C.s Nichte zu haben – Giulio G. wurde demnach zu Unrecht verdächtigt. Der Bauarbeiter soll vor seinem Tod noch seine Unschuld beteuert haben. "Sie haben einen Fehler gemacht. Ich komme aus einer guten Familie", wird er zitiert.
Die beiden Männer, die den Mordauftrag durchführten, brachten den Bossen danach die Leiche. Erst später fiel den Gangstern auf, dass sie den falschen Mann erwischt hatten.
Vor Prozessbeginn boten die Mafia-Bosse. der Familie des Opfers. jeweils 30.000 Euro. C. fügte noch eine Wohnung im Wert von angeblich 120.000 Euro hinzu. Nach italienischem Recht kann ihnen ein Drittel der Strafe erlassen werden, wenn sie eine Entschädigung für die Straftat zahlen. Die Familie lehnte das Angebot jedoch ab. Sie will die härteste Strafe für die beiden Angeklagten – lebenslange Haft.
