Geräte abgestellt

Mann tötete Schwiegermutter

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Krankenhaus ignorierte angeblich Patientenverfügung. Schwiegersohn zog eigenmächtig Stecker für lebenserhaltende Geräte ab.

Ein 43-jähriger Mann hat auf einer Kölner Intensivstation eigenmächtig die Stecker aus den medizinischen Geräten für seine 82-jährige Schwiegermutter gezogen. Er wollte damit nach eigenen Angaben deren Patientenverfügung durchsetzen, die das Krankenhaus ignoriert habe. Das teilte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Pfleger konnten die Versorgung zwar schnell wieder herstellen, dennoch starb die Frau kurze Zeit später. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ermittelt.

Noch sei jedoch unklar, ob das Ausschalten der Geräte den Tod der Frau wirklich verursacht habe, erklärte der Sprecher. Ein rechtsmedizinisches Gutachten soll laut Staatsanwaltschaft Gewissheit bringen. Dies könne allerdings einige Wochen dauern.

Mann wurde festgenommen
Die 82-Jährige lag seit dem 26. Juni mit einer Lungenentzündung auf der Intensivstation eines Kölner Krankenhauses. Die betreuenden Ärzte erklärten nach einem Bericht der Kölner Tageszeitung "Express", ohne Beatmungsgerät wäre mit dem baldigen Tod der Patientin zu rechnen gewesen.

Der 43-Jährige soll die Klinik darauf hingewiesen haben, dass es eine Patientenverfügung seiner Schwiegermutter gebe. Laut dem Bericht entschieden die Mediziner nach längerer Beratung dennoch, die lebenserhaltenden Maßnahmen andauern zu lassen. Kurz darauf stürmte der Schwiegersohn ans Krankenbett und zog aus den Geräten in seiner Reichweite den Stecker. Pfleger überwältigten den Mann, der von der Polizei vorläufig festgenommen wurde.

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