Innerhalb drei Tagen

Mast der gesunkenen Luxusjacht "Bayesian" wird geborgen

In den Gewässern vor dem Fischerdorf Porticello bei Palermo hat am Dienstag die Bergung des Masts des im vergangenen August gesunkenen Segelschiffs "Bayesian" begonnen. 

Der 75 Meter lange Mast soll innerhalb von drei Tagen an die Oberfläche geholt werden, wie die Londoner Firma TMC mitteilte, die mit der Bergung der Jacht beauftragt ist.

Der Mast des Schiffes, der bereits vergangene Woche abgetrennt und auf dem Meeresboden zurückgelassen wurde, wird mit der Schwimmkranplattform "Hebo Lift 2" geborgen. Das Schiffswrack selbst befindet sich bereits im Hafen der sizilianischen Stadt Termini Imerese, wo es von Experten der Staatsanwaltschaft untersucht wird.

Justizbehörden ermitteln weiter

Die Justizbehörden ermitteln weiterhin die Ursachen des Unglücks, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen. Neben der menschlichen Tragödie hängt an der Unfallursache viel Geld. Nach groben Branchenschätzungen müssen die Versicherer mindestens 150 Millionen Dollar aufbringen, berichteten italienische Medien.

Die "Bayesian" wurde am Samstag erfolgreich gehoben und wurde vorsichtig auf eine Stahlplattform im Hafen von Termini Imerese gesetzt. Die Staatsanwaltschaft und Sachverständige haben nun Zugang zum Wrack, das in den nächsten Tagen gründlich untersucht wird. Geplant sind unter anderem Kontrollen des Rumpfes. Der Zugang zum Schiffsinneren wird allerdings erst in etwa zwei Wochen möglich sein - dies aus Sicherheitsgründen, da sich während der langen Zeit unter Wasser giftige Gase gebildet haben könnten. Parallel dazu wird der Treibstofftank, der noch etwa 18.000 Liter Diesel enthält, entleert - ein sehr heikler Vorgang.

Experten wollen zentrale Fragen klären. Eine Hypothese besagt, dass eine Luke im Deck geöffnet war und so Wasser ins Schiff eindringen konnte. Am Wrack zeigte sich jedoch, dass diese geschlossen war. Das Ziel sei nun, Beweise zu sichern und etwaige Konstruktionsmängel zu dokumentieren sowie die Ursache des Unglücks zu klären.

Ermittlungen gegen drei Personen

Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Crewmitglieder wegen möglicher Pflichtverletzungen. Sie sollen Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht haben, während sie Passagiere zurückließen.

Das Boot des britischen Milliardärs Mike Lynch war in der Nacht auf 19. August 2024 in der Nähe von Porticello in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Art Mini-Tornado über dem Meer. 15 Menschen konnten von der innerhalb kürzester Zeit sinkenden "Bayesian" gerettet werden. Sieben Personen kamen ums Leben, darunter Lynch und seine 18-jährige Tochter.

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