Inzwischen sieben Verdächtige in Polizeigewahrsam - Innenminister Darmanin sprach von islamistischem Terrorakt.
Paris - Nach dem Angriff vor dem früheren Sitz der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris ist ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Nach Justizangaben vom Samstag handelt es sich um einen früheren Mitbewohner des Hauptverdächtigen, eines 18-jährigen Pakistaners. Ein zunächst in der Nähe des Tatorts festgenommener Algerier wurde dagegen in der Nacht wieder freigelassen. Insgesamt befinden sich damit derzeit sieben Verdächtige in Polizeigewahrsam.
Vor dem einstigen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion hatte ein Angreifer am Freitag zwei Journalisten einer Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. Als mutmaßlicher Täter wurde der 18-Jährige festgenommen. Innenminister Gérald Darmanin sprach von einem islamistischen Terrorakt. Das Terrornetzwerk Al-Kaida hatte wegen der erneuten Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch "Charlie Hebdo" zuvor mit einem Anschlag gedroht.
Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einer terroristischen Tat und Bildung einer Terrororganisation.
Bei dem Anschlag auf die Satirezeitung im Jänner 2015 hatten zwei Islamisten zwölf Menschen kaltblütig ermordet, darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs. Derzeit läuft in Paris der Prozess gegen mögliche Hintermänner.