Bei der religiösen Pilgerwanderung sollen 50.000 Soldaten und Polizisten Anschläge verhindern. 48 Menschen starben bereits bei Anschlägen.
Unter dem Schutz von zehntausenden Sicherheitskräften sind im irakischen Kerbela mehrere Millionen schiitischer Pilger zum Arbain-Fest eingetroffen. Bis Dienstagabend kamen bereits sechs Millionen irakische Pilger in der den Schiiten heiligen Stadt an, wie der Polizeichef von Kerbala, Raid Shakir Jaudat, mitteilte. Hinzu kamen demnach rund 80.000 Pilger aus dem Ausland.
Neun Millionen Gläubige
Zu den Feierlichkeiten am Donnerstag
wurden bis zu neun Millionen Gläubige erwartet, die das Ende der 40-tägigen
Trauerperiode nach dem Ashura-Fest markieren. An diesem Festtag wird an den
Tod des Imams Hussein erinnert, der im Jahr 680 von den Truppen des
sunnitischen Kalifen Yazid getötet wurde. Hussein, ein Enkel des Propheten
Mohammed, wird von den Schiiten als Märtyrer verehrt.
40.000 Sicherheitskräfte
Aus Angst vor Anschlägen wurden in
Kerbala 40.000 Soldaten und Polizisten sowie 10.000 Mitglieder einer
Spezialeinheit stationiert. Hubschrauber überfliegen die Stadt, 750
Scharfschützen bezogen Stellung. Die 110 Kilometer südlich von Bagdad
gelegene Stadt ist für Autos gesperrt, die einreisenden Pilger werden an
Straßensperren mit Hilfe von Metalldetektoren durchsucht. US-Soldaten waren
nach Angaben des irakischen Sicherheitsministers Jirwan al-Waeli zunächst
nicht an den Sicherheitsmaßnahmen beteiligt.
Bisher 48 Tote und 68 Verletzte
Am Sonntag waren bei einem
Anschlag auf schiitische Pilger zwischen Bagdad und Kerbela 48 Menschen
getötet und 68 weitere verletzt worden. Die USA machten das Terrornetzwerk
Al Kaida für die Tat verantwortlich. Kerbela war in der Vergangenheit immer
wieder Schauplatz blutiger Attentate mit Dutzenden Toten.