Nach der fremdenfeindlichen Gewaltwelle in Südafrika ist ein mosambikanischer Einwanderer bei lebendigem Leib verbrannt worden.
Nach Polizeiangaben bewarf eine aufgebrachte Menschenmenge den Mann am Samstag in einem Township nahe Pretoria zunächst mit Steinen, bevor sie ihn anzündete. Polizeisprecher Thomas Mufamadi sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass schätzungsweise 300 Menschen an der Tat beteiligt gewesen seien. Weil die Menge schnell auseinandergelaufen sei, habe die Polizei allerdings nur drei Verdächtige festnehmen können.
Selbstjustiz wegen in Brand gesteckter Hütte
Mufamadi wollte
den Vorfall nicht mit den Übergriffen auf Ausländer im Mai in Verbindung
bringen, bei denen in Südafrika offiziellen Angaben zufolge mindestens 62
Menschen getötet wurden. Der Mob habe dem Mosambikaner vorgeworfen, am
Vorabend eine Hütte in Brand gesteckt zu haben, sagte Mufamadi. Außerdem
hätten die "Kriminellen" dem Mann 2.000 Rand (160 Euro) gestohlen.
Die fremdenfeindliche Gewalt hatte Mitte Mai in einem Vorort von Johannesburg begonnen und sich auf weitere Städte ausgeweitet. Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen flohen Zehntausende Menschen vor den Ausschreitungen, vor allem Simbabwer und Mosambikaner.