USA

Neunjähriger vom eigenen Vater eingesperrt

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Die Polizei im US-Staat Florida hat einen Mann verhaftet, der seinen neunjährigen Sohn drei Jahre lang die meiste Zeit in seinem Zimmer eingesperrt haben soll.

Der 41-jährige Täter sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft, während gegen die Mutter noch ermittelt werde, teilte Polizeisprecherin Annie Smith mit. Der Junge sei in ein Heim gebracht worden. Den Polizeiangaben zufolge durfte der Bub nicht zur Schule gehen, wurde offenbar mehrere Jahre nicht medizinisch betreut und war vermutlich von jedem menschlichen Kontakt außer dem zu seinen Eltern abgeschnitten. Die Familie wohnte in einem abgelegenen Haus, zu dem nur ein Privatweg führt. Warum der Bub eingesperrt wurde, versuchten die Ermittler noch herauszufinden.

"Das Kind war hyperaktiv"
Er könne nicht lesen und sei mit Kameras überwacht worden, die sein Vater im ganzen Haus installiert habe. Nur einmal am Tag sei es ihm erlaubt worden, die Toilette zu benutzen. In seinem Zimmer habe es schwach nach Urin gerochen, als Beamte ihn abholten.
Die Mutter sagte einem Fernsehsender, ihr Sohn sei nicht missbraucht worden. Der Bub sei hyperaktiv und deshalb in der Nacht eingesperrt worden. "Wir sind sehr fürsorgend", sagte sie. Nach Polizeiermittlungen durfte das Kind seine Mutter aber auch nur eine Stunde am Tag sehen.

Vater behauptet, das alles gelogen sei
Sie habe ihrem Mann alle Entscheidungen über ihren Sohn überlassen und wisse praktisch nichts über ihn - weder Kleidergröße noch seine Lieblingsspiele. Der Vater sagte, die Ermittlungen seien ein Rachefeldzug seiner Schwiegereltern gegen ihn. Die Lebensbedingungen des Kindes wurden entdeckt, als ein verdeckter Ermittler mit dem Schwiegervater die Familie besuchten.

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