New York

Wall-Street-Demos wachsen an

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Tausende Wall-Street-Kritiker gingen in New York auf die Straße.

Bei der bisher größten Kundgebung gegen die Macht der Banken in New York sind nach Medienberichten 28 Menschen festgenommen worden. Dabei kam es am Mittwochabend (Ortszeit) auch zu Handgreiflichkeiten zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN muss einer der Banken-Kritiker mit einer Anklage wegen Körperverletzung rechnen.

An der Demonstration beteiligten sich mehrere Tausend Menschen. In Sprechchören forderten sie unweit des Rathauses höhere Steuern für Konzerne und für Reiche sowie einen Umbau des Sozialsystems zugunsten ärmerer Schichten, der Bildung und der Umwelt. Polizisten schätzten die Menge auf 5000 bis 7000 Menschen. Offizielle Zahlen gab es nicht.

Proteste auch in anderen Staaten
Den einigen Dutzend Aktivisten der Aktion "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") schlossen sich Gewerkschaften sowie Nachbarschafts- und Mietervereine an. Ihnen allen ist die Macht der Banken zu groß und deren Beitrag zur Beilegung der Wirtschaftskrise zu gering. Proteste gab es auch in anderen US-Städten wie Boston oder Seattle.

"Wall Street hat schuld", skandierten die Demonstranten immer wieder in Sprechchören. Redner forderten ein neues Steuersystem, das vor allem die Finanzhäuser zur Kasse bitte. "Was wir heute haben, ist nicht fair, nicht fair, nicht fair", rief eine Rednerin. "Macht dieses Land sozial", sagte ein anderer.

Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie "Besteuert Wall Street", "Lasst die Banken zahlen" oder "Die Reichen sollen ihren gerechten Anteil zahlen" mit sich. Es waren aber auch einige Dutzend Plakate zu sehen mit Aufschriften wie "Sozialismus ist für alle gut" oder "Wir kämpfen für Sozialismus".

Die Tendenz der Bewegung ist links. Es haben sich aber Dutzende Gruppen mit den unterschiedlichsten Zielen angeschlossen wie dem Kampf für die Umwelt oder gegen die Todesstrafe, für bessere Bildung oder gegen Stützungsprogramme für Großunternehmen. Auch US-Präsident Barack Obama war Ziel von Spott und Kritik. Von anderen Demonstranten bekam er aber auch Unterstützung.

An den Demonstrationen beteiligen sich inzwischen der große Gewerkschaftsverband AFL-CIO und viele Einzelgewerkschaften. Auch lokale Gruppen wie Vereinigungen von Krankenschwestern, Lehrern und anderen Berufsgruppen sind dabei.
 

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