Schwere Vorwürfe

Ortsverband löst sich auf: ''Fridays for Future ist strukturell rassistisch''

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Eine Ortsgruppe der Klimaschutz-Bewegung ''Fridays for Future'' löst sich mit einem großen Knall auf. In einem Statement werden zum Abschied schwere Anschuldigungen erhoben. 

Die Bremer Ortsgruppe der Protestbewegung Fridays for Future löst sich auf. „Wir verlassen jetzt nach und nach die Strukturen von Fridays for Future", bestätigte die Gruppe am Dienstag. In einem Statement benennt die Bremer Ortsgruppe auch die Beweggründe für diesen drastischen Schritt. Man wirft der Dachorganisation unter der Führung von Luisa Neubauer unter anderem strategische Fehler vor. So hielt man eisern an der Minimalforderung des 1,5-Grad-Ziels fest, nannte jedoch keine konkreten Maßnahmen, um dieses Bestreben umsetzen zu können. 

Der Dachverband appelliere „immer noch ziellos an die Politik, ohne das zerstörerische System an sich anprangern zu wollen", heißt es weiter. Des Weiteren kritisieren die Bremer Klimaschützer den Umgang untereinander. „Innerhalb der Bewegung gibt es immer mehr Probleme und Konflikte, was dazu führt, dass sich von der breiten Masse abgekapselt wird." 

Schwere Rassismus-Vorwürfe gegen "FFF"-Dachorganisation 

Die Bremer Ortsgruppe setzte sich laut eigenen Angaben neben dem Klimaschutz auch für feministische, queere, antikapitalistische, antirassistische und antikoloniale Ziele ein, weswegen es intern zeitweise geheißen haben soll, „unsere Gruppe stehe für 'Männerhass".

Anschließend zitiert man in dem Statement eine Behauptung der "BIPoC fur Future"-Bewegung: „Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch. Im Zuge des riesigen Rassismus-Problems haben BIPoC for Future und Mitglieder rassistisches Mobbing, Beleidigungen, Machtmissbrauch und viel weiteres Traumatisches erlebt, was dazu führte, dass viele BIPoC diese Strukturen verließen, weil sie weder sicher sind, noch scheinbar sicher sein sollen. Aufarbeitungen, Entschuldigungen? Fehlanzeige. Stattdessen wurde alles unter den Teppich gekehrt und Täter*innen in Schutz genommen.“ 

Die Abkürzung "BIPoC" ist ein Begriff, der sich auf Schwarze, Indigene und People of Color bezieht.  

Die Klimaaktivisten in der Hansestadt wollen sich weiter für das Klima starkmachen. „Wir werden nun nach Möglichkeiten suchen, die unserer Ansicht nach nötigen Maßnahmen in die Öffentlichkeit zu tragen", teilte die Gruppe mit. Für "Fridays for Future"-Bremen könnte es trotzdem eine Zukunft. Laut der Ortsgruppe gibt es bereits Bestrebungen, einen neuen lokalen "FFF"-Ableger zu gründen.

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