Bis heute wird gerätselt. Wie viel Geld der Kinderzimmer-Dealer Maximilian Schmidt (28) mit seinem Drogen-Internetshop „Shiny Flakes“ tatsächlich verdient? Und wo sind die Millionen von Euro heute?
In seiner eigenen Netflix-Doku gibt der Kinderzimmer-Dealer Maximilian Schmidt (28) bekannt, er soll kein Geld mehr haben.
Doch wie BILD erfuhr, haben ihn die Bitcoins, welche der damals für seine Drogenware verlangt hatte, mittlerweile bereits zum Milliardären gemacht! Das Problem daran: Die Passwörter zu seinen Depots weiß er nicht mehr!
Bei seiner Festnahme im Februar 2015 wurden Drogen im Wert von vier Millionen Euro sichergestellt. In Form von Bitcoins auf sogenannten Wallets, also Depots für Krypto-Währungen, soll er separat auch noch einmal 4,16 Millionen Euro verwahrt haben.
Der damalige Chefermittler Petric Kleine (59) vom LKA konnte 2015 ganz zehn Wallets mit 1197 Bitcoins knacken. Wert damals: 350 000 Euro.
Knapp ein Jahr nach der Festnahme, am 19. Februar 2016 wurden laut Staatsanwaltschaft mit den beschlagnahmten Coins bei einer Notveräußerung 432 080,70 Euro erzielt.
Chefermittler Kleine äußerte sich: „Wir haben aber zwei Wallets nicht öffnen können. Was da drinnen ist, ist uns nicht bekannt.“
15 000 Bitcoins sollen es wohl sein- das entspricht einem damaligen Wert von 3,65 Millionen.
Im November 2021 soll das Geld einen Wert von fast eine Milliarde Euro gehabt haben!
Dann folgte der Crash
Dennoch soll das Vermögen von „Shiny Flakes“ heute immerhin noch bei 317 Mio. Euro liegen.
Die Börsen- und Krypto-Expertin Katja Eckardt (42), kann sich gut vorstellen, dass der Kinderzimmer-Dealer tatsächlich keinen Zugriff mehr auf die Wallets hätte. Das sei auch der Grund, weshalb er sich seinen zweiten Shop „Candy Love“ aufgebaut hat.
„Man braucht einen Key, also Schlüssel, für jedes Wallet. Auch Nerds kann es passieren, dass sie ihre Passwörter, die auf Zetteln notiert und wegen Hackerangriffen nicht auf dem Computer gespeichert werden sollten, auch mal verlieren.“, sagt die Finanzdiva zu BILD.
Und weiter: „Wenn man das Bitcoin-Vermögen aber, wie Gold, sicher in einem Safe verwahren will, geht das auch mit einem Hardware-Wallet, zum Beispiel von den Firmen Ledger oder Trezor. Das ist ähnlich einem USB-Stick, der offline verwendet wird. Nur zusammen mit einer Bank kann man daraus Geld machen – und das wird streng überwacht!“
Über die „Blockchain“ seien alle Bitcoin-Bewegungen öffentlich einsehbar. „Das ist wie ein Haushaltsbuch, das Transaktionen offenlegt und einsehbar macht“, erklärt die Eckardt. „So wäre es auch für Komplizen schwierig, die Bitcoins unbemerkt zu transferieren.“
Zu erwähnen ist dabei aber auch, dass das Passwort für seinen Computer mit allen Kundendaten nach seiner Festnahme in Schmidts Kinderzimmer auf einem Zettel im Papierkorb von Ermittlern entdeckt wurde.
Die Wahrheit wird vermutlich nur Maximilian Schmidt selbst wissen. Diesen Donnerstag steht er wieder wegen Drogenhandels im Internet vor dem Landgericht Leipzig. Bislang schweigt er.