Wegen der miserablen Kartoffel-Ernte 2006 werden in Deutschland Chips und Pommes frites deutlich teurer.
Nach einer miserablen Kartoffel-Ernte 2006 müssen sich die Verbraucher in Deutschland auf einen Preisschub bei Pommes frites und Chips einstellen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass die Ernte jemals so schlecht war", sagte Horst-Peter Karos, Geschäftsführer des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK), dem Magazin "Profil - das bayerische Genossenschaftsblatt".
Knollen haben Qualitätsmängel
Einige Landwirte hätten
wegen großer Sommerhitze und mangelnden Regens fast die Hälfte ihrer Ernte
verloren. Ein Großteil der Knollen habe zudem Qualitätsmängel, die sie für
eine Weiterverarbeitung zu Pommes frites oder Chips ungeeignet machen. "In
Deutschland droht eine Pommes-Krise", hieß es.
Maschinen laufen auf Hochtouren
Derzeit liefen die Maschinen auf
Hochtouren, um Lagerbestände zu verarbeiten, bevor sie völlig unbrauchbar
werden, sagte Karos. "Es besteht Sorge, dass im Frühjahr die Bänder wegen
mangelnder Versorgung still stehen." Bereits im Dezember seien die Preise
für Industrie-Kartoffeln extrem hoch gewesen, und ein Ende der Preisspirale
nach oben sei nicht absehbar. Bayern sei weniger schlimm von der Krise
betroffen. Die bayerischen Anbaugenossenschaften, mehrheitlich
Vertragsbauern der Lorenz Bahlsen Snack-World GmbH ("Crunchips"), seien mit
Ernteausfällen zwischen 10 und 20 Prozent noch vergleichsweise glimpflich
davon gekommen.