Südafrika

Resistente Tuberkulose-Bakterien

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Die WHO schlägt Alarm: Ein extrem gefährlicher Tuberkulose-Erreger hat sich in ganz Südafrika verbreitet. Dieser sei für den Tod von 52 Menschen verantwortlich.

Ein zunächst nur regional aufgetretener, extrem gefährlicher Tuberkulose-Erreger hat sich in ganz Südafrika verbreitet. "Die nationalen Gesundheitslabore haben die Labordaten der vergangenen 18 Monate analysiert und herausgefunden, dass diese Fälle in allen Provinzen vorhanden sind", erklärte die Ärztin Karin Weyer vom Medizinischen Forschungsrat (MRC) des Landes.

52 Tote
Das genaue Ausmaß der Verbreitung sei aber nach wie vor nicht bekannt. Die gegen die meisten Medikamente resistenten Bakterien (XDR-TB) hatten bis Anfang September bei 52 von 53 bekannt gewordenen Infizierten zum Tode geführt.

Krisentreffen
Mediziner der Weltgesundheitsorganisation WHO hatten daraufhin zu sofortigem Handeln aufgerufen. Am Dienstag fand ein Krisentreffen mit WHO-Experten und Gesundheitsdiensten in Johannesburg statt. Allein in der Provinz KwaZulu-Natal - in der das gehäufte Auftreten des Erregers zuerst nachgewiesen worden war - wurden bisher 270 Fälle bekannt.

XDR-TB-Bakterien treten vereinzelt auch anderswo in der Welt auf. In Südafrika - dem Land mit der zweithöchsten Aids-Rate der Welt - hätte eine Epidemie "tödliche Folgen". Viele HIV-Infizierte stecken sich wegen ihres geschwächten Immunsystems auch mit Tuberkulose an, die die Haupttodesursache bei Aidskranken ist. In der betroffenen Provinz KwaZulu-Natal gelten 80 Prozent der Bevölkerung als sowohl mit dem Aidsvirus als auch mit Tuberkulose infiziert.

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