Kroatien

Sanaders U-Haft um zwei Monate verlängert

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Ex-Premier wegen Fluchtgefahr und Einflussnahme auf Zeugen in Haft.

Der kroatische Ex-Premier Ivo Sanader bleibt noch zwei Monate in Untersuchungshaft, hat ein Untersuchungsrichter nach einer Anhörung am heutigen Mittwoch in Zagreb entschieden. Sanaders Anwälte hatten beantragt, dass Sanader auf freien Fuß gesetzt werden soll, doch Richter Kresimir Devcic begründete seine Entscheidung mit Fluchtgefahr und Einflussnahme auf Zeugen.

Die Untersuchungshaft wurde schon im Dezember 2010 verhängt, als Sanaders Immunität im Parlament aufgehoben wurde und er per internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Sanader wird unter anderem vorgeworfen, staatliche Unternehmen über die Medienfirma Fimi Media um sechs Millionen Euro geschädigt zu haben. Der ehemalige Politiker wurde am 10. Dezember 2010 in Österreich festgenommen und war bis 18. Juli in Salzburg in Auslieferungshaft. Nun befindet er sich in der Zagreber Haftanstalt Remetinec. Die zuletzt gestarteten Ermittlungen gegen Sanader beziehen sich auf angebliche Annahme von Bestechungsgeldern vom ungarischen Ölkonzern Mol in Höhe von zehn Millionen Euro. Sanader wies bisher alle Vorwürfe zurück.

Sanader war im Juli 2009 überraschend als Premier zurückgetreten. Nach einem erfolglosen Versuch im Jänner 2010 wieder an die Macht zu kommen, wurde er aus seiner Partei HDZ ausgeschlossen. Im Herbst vergangenen Jahres aktivierte er sein Parlamentsmandat als unabhängiger Abgeordneter. Er bezieht weiter sein Abgeordnetengehalt.
 

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