Opfer hatte Täter gelegentlich bei sich schlafen lassen.
Ein Obdachlosenpaar in Frankreich hat nach Erkenntnissen der Polizei einen Mann tagelang in seiner Wohnung eingesperrt und brutal gequält. Die Polizei nahm den 37-jährigen Stadtstreicher und seine zehn Jahre jüngere Freundin fest und führte sie dem Haftrichter vor, wie Justizmitarbeiter in Meaux bei Paris sagten.
Verletzungen
Das Opfer berichtete im Radiosender Europe 1, es
habe den Stadtstreicher bisweilen bei sich schlafen lassen. Als dieser
einmal seine Freundin mitgebracht habe, habe er sie nicht aufnehmen wollen;
daraufhin seien die beiden "in Wut geraten". Sie hätten ihn gefesselt, mit
einem Messer verletzt und brennende Zigaretten auf seinem Körper ausgedrückt.
"Elfmeter"
"Sie hat Parfüm drübergegossen, damit es
noch mehr wehtut", sagte der Mann, dessen Wohnung sich im elften Stock eines
Hochhauses befindet. Der Obdachlose habe sich einen Spaß daraus gemacht, ihm
einen "Elfmeter" zu verpassen: Dafür habe er sich hinknien müssen und einen
"heftigen Tritt" an den Kopf bekommen. Von der Polizei verlautete, das Paar
habe dem Mann eine Pfanne um die Ohren geschlagen und ihn hungern lassen.
"Sie hat mich ihren Urin trinken lassen", berichtete das Opfer.
4 Tage Qual
Nach vier Tagen ließen die Stadtstreicher den Mann
gehen, schärften ihm aber ein, niemanden von den Geschehnissen zu erzählen.
Das Opfer ging wenige Tage später doch zur Polizei, die das Obdachlosenpaar
in seiner Wohnung festnahm. Den beiden droht eine Anklage wegen
Freiheitsberaubung, Folter und Barbarei.