Inzest-Fall

Slowene soll 15-jährige Tochter geschwängert haben

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Der Mann soll das Mädchen jahrelang sexuell missbraucht haben, erst bei der Entbindung flog der Fall auf.

Slowenien wird von einem Inzest-Fall erschüttert, der Erinnerungen an das Missbrauchsdrama von Amstetten weckt. In der untersteirischen Stadt Ptuj (Pettau) soll ein Mann seine 15-jährige Tochter mehrere Jahre lang sexuell missbraucht und ein Kind mit ihr gezeugt haben, berichtet das slowenische Internetportal "24ur.com". Nachdem die Schwangerschaft nicht mehr zu verbergen gewesen sei, habe der Mann seine Tochter aus der Grundschule genommen und sie im eigenen Haus eingesperrt.

Das Mädchen sei dem Unterricht drei Monate lang fern geblieben, ohne dass die Schulbehörden die Polizei eingeschaltet hätten, berichtet "24ur.com". Der Vater habe angegeben, dass seine Tochter nun im Ausland die Schule besuche.

Krankenhausbesuch ließ den Fall auffliegen
Wie in Amstetten war es ein Krankenhausbesuch, der den Fall auffliegen ließ. Als das Mädchen zur Entbindung in eine Klinik in Maribor (Marburg) gebracht wurde, habe sie zunächst noch ihren Ex-Freund als Vater des Kindes angegeben, schreibt "Delo". Am Samstag habe sie dann aber angegeben, dass ihr eigener Vater sie geschwängert habe, so "24ur.com". Der Mann wurde noch am selben Tag in Untersuchungshaft genommen.

Unauffälle Familie
Der Leiter des Sozialamts Ptuj, Miran Kerin, betonte gegenüber "Delo", dass die betroffene Familie in keiner Weise auffällig gewesen sei. Sie schien geordnet und normal zu sein, sagte er. Auch die Mutter der 15-Jährigen habe die gegen ihren Mann gerichteten Missbrauchs- und Inzest-Vorwürfe zurückgewiesen. "Der Vater hat alles überlegt und listig durchgeführt, vom Fernbleiben von der Schule bis zur Familienverschwörung", kommentiert die Zeitung.

Mann wegen häuslicher Gewalt bekannt
Und als ob das nicht schon genug wäre, gibt es noch eine Parallele zum Fall Amstetten: Der Mann war den Behörden wegen häuslicher Gewalt schon bekannt. Im Jahr 1992 soll er seine damalige 17-jährige Tochter misshandelt haben. Weil aber niemand formell Strafanzeige erstattete und die Familie bald ins Ausland übersiedelte, seien die vom Sozialamt begonnenen Untersuchungen im Sand verlaufen. Die Polizei will nun auch prüfen, ob der Mann auch seine beiden weiteren Töchter sexuell missbraucht hat.

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