Nach knapp zwei Monaten haben somalische Piraten den im Indischen Ozean entführten saudiarabischen Supertanker "Sirius Star" wieder freigegeben.
Das teilte ihr Anführer am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit. "Alle unsere Leute haben die 'Sirius Star' jetzt verlassen. Das Schiff ist frei, die Mannschaft ist frei", sagte Mohamed Said telefonisch in dem Piratenversteck Harardhere.
Der Öltanker war am 15. November mit zwei Millionen Barrel Rohöl gekapert worden. Die Piraten hatten nach der Entführung des Schiffs Lösegeld in Höhe von 25 Millionen Dollar (rund 19,5 Millionen Euro) von den Eigentümern verlangt. Es war die erste Entführung eines Supertankers im Indischen Ozean.
Nach UN-Schätzungen erpressten somalische Piraten im vergangenen Jahr mehr als 120 Millionen Dollar. Von den dutzenden Schiffsentführungen im vergangenen Jahr vor Somalias Küste war die Kaperung der 330 Meter langen "Sirius Star" die spektakulärste. Zur Bekämpfung der Piraten vor der Küste Somalias beschloss die Europäische Union im Dezember erstmals in ihrer Geschichte eine Marinemission. An der Operation "Atalanta" am Horn von Afrika ist auch die Bundesmarine beteiligt. In Somalia herrscht seit 1991 Bürgerkrieg. Somalische Piraten nutzen die Situation, um vor der Küste des Landes internationale Frachter zu kapern.