Ein Erdbeben der Stärke 4,0 erschütterte heute in der Frh um 9:14 Uhr die Region rund um Neapel und die Campi Flegrei.
Das Epizentrum lag im Meer, an der Grenze zwischen den Gemeinden Neapel und Pozzuoli, nahe dem Stadtteil Bagnoli, in nur 2,5 Kilometern Tiefe. Aufgrund der geringen Tiefe war die Erschütterung in der gesamten Metropolregion deutlich zu spüren – auch in den unteren Etagen von Gebäuden. Viele Menschen rannten aus Angst auf die Straße. In sozialen Netzwerken berichten Anwohner von heftigem Zittern, das Möbel und Böden erfasste.
Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Zugverkehr auf den Bahnlinien Cumana und Circumflegrea eingestellt, wie die italienische Zeitung "La Repubblica" online berichtet. Die zuständige Transportgesellschaft EAV erklärte, dass technische Überprüfungen durchgeführt werden müssen, bevor der Betrieb wieder aufgenommen wird.
Laut Francesca Bianco vom italienischen Vulkanforschungsinstitut INGV hängt das Beben mit dem sogenannten Bradyseismos zusammen – einem Phänomen, bei dem sich der Boden langsam hebt. Seit 20 Jahren verformt sich die Erdkruste in der Region durch dieses Heben kontinuierlich, wodurch sich Spannungen aufbauen, die sich in Form von Erdbeben entladen.