Nach dem Skandal um Dioxin-verseuchten Mozzarella haben die italienischen Gesundheitsbehörden eine strikte Überprüfung der Hersteller eingeleitet.
Zunächst sollen rund 400 Betriebe im Großraum von Neapel, Caserta und Avellino unter die Lupe genommen werden, wie das Gesundheitsministerium in Rom am Wochenende mitteilte. Im Mozzarella aus dieser Gegend der Region Kampanien wurden vor gut einer Woche höhere Dioxin-Werte als zulässig entdeckt, was auf verseuchtes Tierfutter zurückgeführt wurde.
Verkauf vorübergehend gestoppt
Die Überprüfungsmaßnahmen
seien mit den Gesundheitsbehörden der Europäischen Union abgestimmt worden,
erklärte das Ministerium. Der Verkauf von sämtlichen Milchprodukten der
betroffenen Betriebe werde bis zur Vorlage der Testergebnisse eingestellt.
Letztere würden bis Mitte April den EU-Behörden übergeben. Den Angaben
zufolge sollen etwas später auch noch 200 weitere Mozzarella-Erzeuger in der
Region überprüft werden. Diese Ergebnisse dürften bis zum 25. April
vorliegen.
Import-Stopp der EU aufgehoben
Die Zusage Italiens, den Verkauf
von Dioxin-verseuchtem Büffelmilchkäse mit allen Mitteln zu verhindern,
führte dazu, dass die EU am Freitag von einem Importstopp absah. Frankreich
nahm einen entsprechenden Beschluss wieder zurück. China dagegen verbot am
Samstag die Einfuhr von italienischem Mozzarella.
Produkte sollen zurückgerufen werden
Importeure wurden von
der Pekinger Behörde für Lebensmittelsicherheit angewiesen, die bereits
verkauften Produkte zurückzurufen. Auch andere Käsesorten aus Italien sollen
vor der Einfuhr im Labor überprüft werden, um auch hier eine
Dioxin-Verseuchung auszuschließen. Singapur verfügte ein vorläufiges
Verkaufsembargo für Mozzarella, wie die Behörden mitteilten. Sämtliche
importierten Produkte sollen auf etwaigen Dioxin-Gehalt überprüft werden.
Der italienische Bauernverband Coldiretti erklärte, es werde mindestens einen Monat dauern, bevor der Verkauf von Mozzarella wieder normal laufen könne. Seit Beginn des Skandals seien die Absatzzahlen je nach Märkten um 25 bis 60 Prozent gefallen. Dies bedeute einen täglichen Verlust von rund 500.000 Euro.