Digitale Radarboxen werden zu Pfingsten für eine wahre Anzeigenflut sorgen. Jede einzelne Hightech-Falle speichert 30.000 Temposünder.
Im Kampf gegen den Raser-Wahnsinn auf Österreichs Straßen zieht die Exekutive zu Pfingsten alle Register: Wie ÖSTERREICH berichtete, werden über das verlängerte Wochenende täglich 7.000 Beamte in 2.500 Blaulichtfahrzeugen und mit 500 Motorrädern zur Verkehrsüberwachung eingesetzt.
Anzeigenflut
Mit 1.318 Laserpistolen, 90 Zivilstreifen und 177
Radargeräten (99 stationär und 78 mobil) bläst die Polizei zur Jagd auf
Tempobolzer. Vor allem die 93 digitalen Radarboxen – diese können bis zu
30.000 Fotos speichern (analoge Kästen schaffen maximal 800 Bilder) –
garantieren, dass jede Geschwindigkeitsübertretung auch geahndet werden
wird. Die prognostizierte Anzeigenflut durch die „Aktion scharf“ hat neben
dem Abschreckungscharakter für Bleifüße aber auch finanzielle Auswirkungen:
Die im Vorjahr im Pfingstverkehr ertappten 46.152 Raser brachten dem
Finanzminister mehr als 2,3 Millionen Euro (gerechnet mit einer
durchschnittlichen Geldstrafe in der Höhe von 50 Euro).
Eine ähnlich hohe Summe erwarten sich Verkehrsexperten auch für heuer: Mit mehr als 11.500 Strafanzeigen pro Tag darf gerechnet werden. Somit würden täglich 575.000 Euro ins Budget eingefahren werden.
Strafrahmen.
Die Geldstrafen für die Tempobolzerei bewegen sich
zwischen 7 und 726 Euro, werden aber in jedem Bundesland unterschiedlich
exekutiert. „Österreich ist ein föderalistischer Staat, in dem es keine
Harmonisierung der Verkehrsstrafen gibt“, erklärt ARBÖ-Sprecherin Lydia
Ninz. Nachsatz: „Nur eines ist überall gleich: Nämlich, wenn jemand im
Ortsbereich das Limit um mehr als 40 oder im Freiland um mehr als 50 km/h
überschreitet. Dann winkt der Führerscheinentzug.“
Unterschiede gibt es wiederum bei der Messtoleranz: Auf die Faustregel, wonach zehn Prozent schneller gefahren werden darf, sollte man sich nicht verlassen. Ninz: „In manchen Gemeinden liegt die Grenze schon bei fünf Prozent.“