Die Nachfahren der Tempelritter wollen Satisfaktion: Sie reichten Klage gegen Papst Benedikt XVI. ein - 700 Jahre nach ihrer Auflösung.
Selbsternannte Nachfahren der Tempelritter in Spanien haben von Papst Benedikt XVI. eine Rehabilitierung des vor 700 Jahren aufgelösten Ordens verlangt. Dies geht aus einem Klagegesuch hervor, das die sogenannte Vereinigung des Souveränen Ordens des Tempels Christi vor einem Madrider Gericht vorlegte.
Wie die Organisation am Sonntag mitteilte, richtet sich die Klage gegen Benedikt als Nachfolger von Papst Clemens V., der Anfang des 14. Jahrhunderts auf Druck Frankreichs die Auflösung des einflussreichen Templerordens verfügt hatte. Außerdem solle anerkannt werden, dass bei der Auflösung des Ordens Güter im Wert von heute 100 Billionen Euro beschlagnahmt worden seien. An eine Erstattung der Gelder sei nicht gedacht, betonte die Vereinigung. "Wir wollen die römisch-katholische Kirche nicht in den Ruin treiben."
Der Templerorden war ein geistlicher Ritterorden und Anfang des 12. Jahrhunderts zum Schutz der Jerusalem-Pilger gegründet worden. Vor allem in Frankreich erlangte er große Reichtümer, fiel aber bald in Ungnade. König Philipp IV. bezichtigte ihn ketzerischer Geheimlehren sowie unsittlicher Bräuche und setzte im Vatikan die Auflösung des Ordens durch.