Todeswelle 2004

Trauerfeiern für Tsunami-Opfer in Asien

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Sorge bereitet eine neuerliches schweres Beben vor der indonesischer Küste.

Fünf Jahre nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean wurde am Samstag in aller Welt der Opfer gedacht. In 14 Ländern - von Indonesien bis Madagaskar - waren 230.000 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch tausende Touristen, die an den Stränden Thailands und Sri Lankas im Weihnachtsurlaub waren. Eine beispiellose Hilfswelle rollte an. Häuser, Brücken und Straßen sind inzwischen repariert. Fischer haben neue Boote erhalten, und Kinder, die ihre Eltern verloren haben, werden von Paten finanziell unterstützt. Aber für viele ist der Schmerz über den Verlust der Angehörigen noch nicht gelindert.

Monster-Tsunami
Am zweiten Weihnachtstag vor fünf Jahren erschütterte ein Beben der Stärke 9,1 - eines der stärksten je registrierten Beben - die Westküste Sumatras. Die Verwerfung im Meeresboden löste einen Tsunami aus, der innerhalb von Minuten mit bis zu 30 Meter hohen Wellen auf die Küste Sumatras zu rauschte. In den nächsten Stunden breiteten sich die Killerwellen im gesamten Indischen Ozean aus und richteten bis an die Küsten Afrikas teils verheerende Verwüstungen an.

Trauerfeier
In Banda Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra nahmen tausende an Gebeten für die Opfer teil. Vizepräsident Boediono war angereist und besuchte eines der Massengräber, in dem einige der 170.000 Toten von Sumatra begraben wurden. Idris (45) überlebte, verlor aber seine Frau und vier Kinder. "Ich habe nach den Leichen gesucht, sie aber nie gefunden" sagte er am Samstag. "Sie sind bestimmt in einem der Massengräber. Ich höre nicht auf, für sie zu beten." In der Provinz Aceh sind mehr als 130.000 Häuser neu gebaut worden, 2.700 Kilometer Straßen und 1.000 Brücken. Die meisten der tausenden Helfer sind inzwischen abgezogen. Arbeitslosigkeit sei jetzt das größte Problem, sagte der Vizegouverneur von Aceh, Muhammad Nazar.

In Thailand führten hunderte buddhistische Mönche die Trauerfeiern an. Einheimische und Touristen legten in Takuapah in der besonders betroffenen Provinz Phang-Nga nördlich der Ferieninsel Phuket Opfergaben in die Schalen der Mönche. Nach buddhistischem Glauben können sie damit für sich und verstorbene Verwandte Meriten für das nächste Leben sammeln. Der Ort, rund 30 Kilometer nördlich der Touristenregion um Khao Lak, war vor fünf Jahren zum Lagezentrum der Helfer geworden. Dort wurden auch viele der Leichen identifiziert. In  Thailand kamen etwa 8.000 Menschen um, ein Viertel davon ausländischen Touristen. Im nahe gelegenen Fischerdorf Ban Nam Khem löschte die Welle 60 Prozent der Bewohner aus.

Neuerliches Beben
Auf den Tag genau fünf Jahre nach der Tsunami-Katastrophe rund um den Indischen Ozean ist in der Region am Samstag erneut ein schweres Erdbeben gemessen worden. Wie die indonesische Behörde für Meteorologie und Geophysik am Samstag mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,7 rund 150 Kilometer nordwestlich der indonesischen Insel Maluku in einer Tiefe von 67 Kilometern. Berichte über Schäden oder eine durch das Beben ausgelöste Tsunami-Flutwelle lagen zunächst nicht vor.

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