Großprojekt der Superreichen

US-Milliardäre wollen den Mond besiedeln

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Können Menschen auf dem Mond Leben? – diese Frage beschäftigte die Menschheit seit langem. Superreiche Investoren wollen es nun herausfinden.

Weltweit. Der Besuch des Mondes scheint zu einem richtigen Trend geworden zu sein: beinahe jedes Land, das über ein Raumfahrtprogramm verfügt, beabsichtigt eine Mond-Mission zu starten. Es sind jedoch nicht nur staatliche Behörden – wie etwa die NASA oder ESA –die sich in das Wettrennen um den nächsten Mond-Besuch gestürzt haben. Die Non-Profit-Organisation "Open Lunar Foundation" aus San Francisco beabsichtigt erste Siedlungen auf dem Mond zu gründen – das soll mithilfe von privaten Investitionen möglich gemacht werden.

Zusammenschluss: Wissenschaft & Groß-Investoren

Die "Open Lunar Foundation" wurde vor einigen Jahren als Experiment einer Gruppe befreundeter Wissenschaftler und Tech-Mogule aus dem Silicon Valley gegründet. Die Vision des neuen Bündnisses: eine kleine Mond-Siedlung mit Investitionen von "nur" 2 bis 3 Milliarden US-Dollar zu erreichten. "Der Plan ist, dass wir eine permanente, öko-freundliche und Energie-autarke Siedlung gründen und die Kosten den einstelligen Milliarden-Bereich nicht übersteigen", so Steve Jurvetson, Investor der "Open Lunar Foundation".

Derzeit wartet die Organisation mit zahlreichen prominenten Namen der Raumfahrt auf: Chris Hadfield, ISS-Astronaut; Will Marshall & Robbie Schingler, beide Gründer des Satelliten-Herstellers Plante Labs Inc. und Simon Worden, ehemaliger Leiter des "Ames Research Center" der NASA.

Die genauen Pläne, wie die Besiedelung des Mondes möglich gemacht werden soll, bezeichnet Hadfield als "work in progress". Aufgrund des großen, vor allem staatlichen, Interesses neue Mond-Missionen durchzuführen, müssten immer wieder neue Aspekte erforscht und weiterentwickelt werden. Bis jetzt sollen sich die Investitionen in das Projekt auf rund 5 Millionen US-Dollar belaufen. Die momentanen Mitglieder der "Open Lunar Foundation" hoffen jedoch auf zahlreiche Spenden der "Superreichen". Es sollen auch schon einige Personen geben, die ernsthaftes Interesse daran geäußert haben, das Projekt mit Spenden im zweistelligen Millionenbereich zu unterstützen. Das endgültige Ziel: "Wir wollen das beste, das die Menschheit zu bieten hat nehmen und den ersten großen Schritt für interplanetare Kolonien gehen."

Skepsis aus allen Richtungen

Da es bereits einige Fälle von Non-Profit-Organisationen aus dem Silicon Valley gab, die mit der Zeit immer mehr ins Zentrum von kapitalistischen Machenschaften und der Bereicherung einzelner Großinvestoren gerückt wurden, ist die Skepsis der "Open Lunar Foundation" gegenüber riesig. Ob Hadfield, Jurvetson & Co. ihren Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen können bleibt nun abzuwarten.

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