Sputnik gen Iridium

US-Satellit kollidiert mit russischem Flugkörper

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Das leichtere amerikanische Modell hat den Kürzeren gezogen und fliegt jetzt als Weltraumschrott durchs All. Mit viel Pech trifft es die ISS.

Beim Zusammenprall eines russischen und eines US-Satelliten Hunderte Kilometer über der Erde ist der Flugkörper aus den USA zerstört worden. Die US-Betreiberfirma Iridium Satellite hat damit einen Kommunikationssatelliten verloren, nachdem dieser von einem alten russischen Satelliten gerammt wurde. Satelliten-Schrott könnte auch die Internationale Raumstation (ISS) treffen.

790 km über Sibirien
Iridium Satellite nennt die Kollision ein "äußerst ungewöhnliches" Ereignis. Der 900 Kilogramm schwere russische Satellit "Cosmos 2251" war mit dem 560 Kilogramm schweren Iridium-Satelliten am Dienstagabend unserer Zeit zusammengeprallt, und zwar in 790 Kilometern Höhe über Sibirien. Die NASA überwacht seitdem zwei große Weltraumschrott-Wolken.

ISS könnte ausweichen
Für die ISS besteht nun ein leicht erhöhtes Risiko, von Satelliten-Schrott getroffen zu werden. Die Raumstation befindet sich in nur 354 Kilometern Höhe, also deutlich unter dem Kollisionsorbit der beiden Unglückssatelliten. Eventuell muss die ISS ein Ausweichmanöver starten. Dazu ist sie auch in der Lage, es ist ihr bereits in acht Fällen gelungen.

Kommunikationsausfälle
Bis der Ersatz-Satellit im Einsatz ist, kann es zu kurzen Kommunikationsstörungen und -ausfällen kommen. Iridium Satellite betreibt ein Netzwerk von 66 Kommunikationssatelliten sowie mehreren Ersatzsatelliten im All. Die Firma betont, die Kollision sei nicht auf technisches Versagen bei dem Iridium-Satelliten zurückzuführen. Der Zusammenprall gilt als einer der ersten derartigen Vorfälle im All.

Sputnik gegen Iridium
Seit die Sowjetunion im Jahr 1957 mit "Sputnik 1" den ersten künstlichen Satelliten gestartet hatte, wurden rund 6.000 Stück ins Weltall gebracht. Derzeit sind noch etwa 3.000 in Betrieb.

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