Der türkische Staatsanwalt hält Marco für schuldig. Der Prozess wurde vorerst vertagt.
Dem in der Türkei angeklagten deutschen Schüler Marco droht eine Verurteilung wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs. Er halte den 19-Jährigen in beiden Punkten für schuldig, sagte der Staatsanwalt am Freitag vor Gericht im türkischen Antalya. Die Höchststrafe dafür liegt bei acht Jahren, ein konkretes Strafmaß formulierte der Ankläger in seinem Plädoyer aber nicht.
Vertagung
Die Verteidiger des 19-Jährigen aus Uelzen erwirkten
eine Vertagung des Verfahrens, um ihr Plädoyer vorzubereiten. Der Prozess
soll am 15. Juli fortgesetzt werden. "Wir sind enttäuscht", sagte Marcos
Verteidiger Jürgen Schmidt.
247 Tage U-Haft
Marco wird vorgeworfen, im Osterurlaub 2007 die
damals 13-jährige Britin Charlotte sexuell missbraucht zu haben, was er
bestreitet. Der Bursch war am 12. April 2007 in einem Urlaubshotel an der
türkischen Riviera festgenommen worden. Er saß 247 Tage in türkischer
Untersuchungshaft, wurde aus ihr aber entlassen und konnte nach Deutschland
ausreisen. In seiner Heimat wurde ein Ermittlungsverfahren eingestellt.