Drei österreichische Interessenten und ein internationaler Fonds sind im Finale um die Bawag-Immos. Bis 12. November gibt es End-Offerte.
Die Erstgebote für das erste zum Verkauf stehende Immobilien-Paket der Bawag (15 Objekte in Wien, Graz und Innsbruck) mussten bis Mitte Oktober abgegeben werden. Seit wenigen Tagen liegt nun eine sogenannte Shortlist mit potenziellen Käufern vor.
Vier Finalisten
Wie ÖSTERREICH exklusiv in Erfahrung brachte,
befinden sich vier Bieter auf der Liste der Finalisten: die Signa Holding
des Tirolers René Benko, ein Konsortium aus Uniqa und Raiffeisen, der
Holzindustrielle Gerald Schweighofer, der seit Jahren groß in Liegenschaften
investiert, sowie ein internationaler Immobilienfonds.
Die Angebote der vier Interessenten liegen alle deutlich unter 450 Millionen Euro. Mit einem Offert unter 400 Millionen war die börsenotierte heimische Immobiliengesellschaft conwert bereits in der ersten Runde ausgeschieden.
Relativ wenig Interesse
Die Ausschreibung des Immobilienpakets,
mit dem die Bawag etwa 500 Millionen Euro erlösen will, stieß laut Insidern
auf kein allzu großes Echo. Die meisten internationalen Investoren schreckte
ab, dass so gut wie alle Gebäude durch Sonderverträge belastet sind. So
gehören unter anderem jene Wiener Innenstadt-Objekte, auf denen sich die
Penthäuser der Ex-Bawag-Chefs Helmut Elsner und Walter Flöttl befinden, zu
dem Paket.
Geheimer Datenraum
Einsicht in die detaillierten Unterlagen zu
den Immobilien dürfen im sogenannten Datenraum in diesem Falle nur die
Anwälte und Wirtschaftstreuhänder, die einer beruflichen
Verschwiegenheitspflicht unterliegen, nehmen, und nicht die
Kaufinteressenten selbst. Der Grund: In den Unterlagen befinden sich auch
die heiklen Daten zu den Flöttl- und Elsner-Penthäusern sowie
Nutzungsverträge mit der Gewerkschaft.
Straffer Zeitplan
Ein weiterer Grund, warum sich das
Bieter-Rennen um die Bawag-Immos in Grenzen hält, ist der enge Zeitplan.
Schon bis 12. November müssen die verbindlichen Offerte inklusive
Finanzierungs-Angebote vorliegen.
Den erwarteten Erlös von 500 Millionen Euro wird die Bawag kaum erzielen. Insider rechnen mit einem Endpreis von höchstens 450 Millionen Euro für das Paket.