Bei einem missglückten Start auf dem Flughafen Denver wurden 58 Menschen verletzt. Die Boeing 737 entging nur knapp einer Katastrophe.
Beim Fehlstart einer Boeing 737 in Denver sind 115 Menschen nur knapp einer Katastrophe entronnen. Die Maschine der US-Fluggesellschaft Continental Airlines kam von der Landebahn ab, stürzte in eine Schlucht und geriet in Brand, dennoch kam niemand ums Leben. 58 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Alle Insassen verließen das brennende Flugzeug über Notrutschen. Feuerwehrchef Patrick Hynes beschrieb die Szene am Unglücksort als "surreal, wie in einem Film".
Foto: (c) AP
Geschmolzenes Plastik
Die Verletzten wurden in vier
Krankenhäuser in Denver eingeliefert. Zwei von ihnen befanden sich in der
Nacht zum Sonntag in kritischem Zustand, wie eine Sprecherin der
Universitätsklinik von Colorado mitteilte. Sie erlitten Knochenbrüche. Das
Feuer zerstörte die gesamte rechte Flugzeughälfte, geschmolzenes Plastik
tropfte von den Gepäckfächern auf die Sitze. Die Feuerwehr konnte den Brand
anschließend rasch löschen.
Auf der Startbahn lagen Trümmerteile, darunter das Fahrgestell. Ein Sprecher der US-Flugaufsichtsbehörde FAA, Ian Gregor, sagte, auch das linke Triebwerk sei abgerissen worden. Die Ursache des Unfalls am Samstagabend war zunächst nicht klar. Die Rollbahn war schneefrei.
"Nach dem Unfall gab es ein Feuer, und ich habe mich mit der Menge aus dem Flugzeug treiben lassen", sagte die Studentin Emily Pellegrini der Zeitung "The Denver Post". Ihr Mobiltelefon und ihr gesamtes Handgepäck ließ sie in der Eile zurück. "Das erschien mir das Richtige." Die 21-Jährige wollte ihre Eltern in Houston besuchen, dem Ziel des Flugs.
Chaotische Minuten
Der Passagier Mike Wilson beschrieb die
chaotischen Minuten nach dem Unglück auf Twitter.com. "Bis das
Flugzeug zum Stehen kam, standen wir schon ziemlich in Flammen, und ich
glaube, ich konnte die Hitze sogar durch die Kabinendecke und das Fenster
spüren", schrieb er. "Ich bahnte mir so schnell ich konnte
den Weg zum Ausgang. Ich befürchtete, dass die rechte Tragfläche wegen des
Feuers explodieren könnte."
Die Boeing kam rund 600 Meter vor dem Ende der Startbahn vom Kurs ab und schien zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgehoben zu haben, wie Flughafen-Managerin Kim Day sagte. An Bord befanden sich nach Angaben des Flughafens 110 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder. Drei der sechs Start- und Landebahnen des Flughafens waren am Sonntag gesperrt. Verspätungen im Flugbetrieb wurden erwartet.
Foto: (c) AP