Terror-Anklage

Waffenhändler Monzer al-Kassar an USA ausgeliefert

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Der in Österreich noch von der Lucona-Affäre bekannte Waffenhändler Monzer al-Kassar wurde von Spanien an die USA ausgeliefert.

Spanien hat den syrischen Milliardär und Waffenhändler Monzer al-Kassar an die USA ausgeliefert. Wie das Washingtoner Justizministerium mitteilte, traf Kassar am Freitag (Ortszeit) in New York ein und wurde noch am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt. Er soll wegen Terrorismus in fünf Fällen angeklagt werden. Wird er schuldig gesprochen, drohen ihm mindestens 25 Jahre Gefängnis. Laut dem Ministerium wurde der Syrer im Zuge einer verdeckten Operation überführt. Neben der linksgerichteten FARC-Guerilla in Kolumbien, die von den USA als Terroristengruppe eingestuft wird, soll er seit den 1970er Jahren Organisationen in Nicaragua, Brasilien, Zypern, Bosnien-Herzegowina, Somalia, Kroatien sowie im Irak und im Iran mit Waffen versorgt haben.

Lucona-Affäre
Kassar, der seit 1980 an der spanischen Costa del Sol lebte und in seiner Luxusvilla in Marbella die High Society empfing, wurde vor einem Jahr nach einem Inlandsflug im Madrider Flughafen festgenommen. Spanien lieferte ihn unter der Bedingung aus, dass er in den USA nicht die Todesstrafe oder eine lebenslange Haftstrafe erhält. Der Syrer spielte in Österreich in den Affären Lucona und Noricum - insbesondere im Zusammenhang mit Provisionszahlungen rund um Hirtenberger-Munitionslieferungen und mit gefälschten Endverbraucherzertifikaten - eine Rolle. Ex-Innenminister Karl Blecha hat nach eigenen Angaben in den 1980er Jahren Interventionen des Büros des seinerzeitigen Vizekanzlers und Handelsministers Norbert Steger zugunsten einer Staatsbürgerschaftsverleihung an Kassar abgeblockt. Steger soll sich dabei auf Interventionen der Bundeswirtschaftskammer und der verstaatlichten Industrie berufen haben.

Der Freund des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafez al-Assad und des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi wurde unter anderem auch verdächtigt, bei dem Lockerbie-Anschlag vom Dezember 1988 seine Hände im Spiel gehabt haben. Bei der Explosion einer PanAm-Maschine über Schottland wurden damals 270 Menschen getötet.

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