Eine amerikanische TV-Firma wollte für einen Cartoon werben und versetzte damit Boston in Angst und Schrecken.
Im Stadtzentrum deponierte Pakete mit elektronischer Leuchtanzeige haben in Boston Panik ausgelöst. Die vermeintlichen Schaltbretter mit heraushängenden Drähten wurden von vielen verängstigten Bürgen als potenzielle Sprengsätze angesehen. Wie sich jedoch am Mittwochabend herausstellte, handelte es sich lediglich um Werbeartikel für die Zeichentrickserie eines Kabelsenders. Die Polizei sprach von einem schlechten Scherz und nahm zwei Beteiligte fest.
Großalarm in Boston
Bei der ersten Ortung der mysteriösen
Pakete gab es in Boston Großalarm. Straßen, Brücken und Teile des Flusses
Charles wurden gesperrt, polizeiliche Sondereinheiten zur Bombenentschärfung
rückten an. Bürgermeister Thomas Menino erklärte, der Einsatz habe die Stadt
vermutlich mehr als 500.000 Dollar (386.000 Euro) gekostet. Er zeigte sich
sichtlich verärgert über die seiner Meinung nach geschmacklose Kampagne und
kündigte strenge Strafen für die Verantwortlichen an.
Bei den beiden Festgenommenen handelte es sich nach Medienangaben um einen Künstler und einen Installateur. Sie sollten wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung im Laufe des Donnerstags dem Haftrichter vorgeführt werden.
Obszöne Geste
Die verdächtigen Installationen mit blinkenden
Punkten zeigten ein Männchen, das in obszöner Geste den Finger hebt. Die
Produktionsfirma Turner Broadcasting erklärte, dies sei Teil der Werbung für
die Kultserie "Aqua Teen Hunger Force" über die Abenteuer eines sprechenden
Milchshakes, einer Tüte Pommes Frittes und eines Fleischleibchen. Die
Artikel seien in zehn Städten verteilt worden, unter anderem auch in New
York, Chicago, Los Angeles und San Francisco.
Berichte über Beschwerden aus anderen Städten gab es laut Turner Broadcasting nicht. Gleichwohl entschuldigte sich das Unternehmen bei den Einwohnern von Boston, die in der Kampagne eine Gefahr für Leib und Leben gesehen hätten.