Literaturnobelpreis

Zitate von Orhan Pamuk

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Der aus der Türkei stammende Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk meldet sich immer wieder zu politischen Themen zu Wort.

"In der Türkei begegnen sich Ost und West. Ein Teil der islamischen Welt möchte ein Teil Europas werden. (...) Bei uns in der Türkei gibt es das Genre des Ost-West-Romans, das es sonst nirgends auf der Welt gibt." (dpa-Interview, September 2005)

"Ich bin stolz darauf, ein Türke zu sein, in türkischer Sprache und vom Türkischen zu schreiben - und in rund 40 Sprachen übersetzt worden zu sein. Aber ich will damit keine Politik machen, indem ich es dramatisiere." (im "Spiegel", Oktober 2005)

"Auf Türkisch verlegt zu werden - scherze ich manchmal - war wohl das Schwerste. Ich schrieb sieben Jahre lang für die Schublade" ("Die Zeit", April 2005)

"Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass die Türkei Teil der Europäischen Union wird." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

"Ich betrachte die Europäische Union als Versprechen und als vorzügliches Instrument zur Reformierung der eingeschränkten Demokratie in der Türkei. Allein diese Hoffnung hat bereits so viel für mein Land bewirkt." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

"Die Art und Weise wie in der letzten Bundestagswahl von manchen Politikern auf Kosten der Türkei und der Türken Wahlkampf betrieben wurde, finde ich nicht weniger gefährlich als das Gebaren mancher türkischer Politiker, die gegenüber dem Westen und Europa gerne auf Konfrontationskurs gehen." (Rede bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Oktober 2005)

"Diskriminierung der Muslime und Türken ist eine leider nach dem 11. September 2001 in der modernen Welt häufig begangene und tolerierte Sünde geworden. (...) Ich hoffe, dass diese Sünde nicht jetzt auch in Deutschland begangen wird." (Januar 2006, in der "Hürriyet" zu "Muslimtests" in Baden-Württemberg)

"Als ich vor dreißig Jahren anfing, Romane zu schreiben, war die Atmosphäre hier in Istanbul politisch überhitzt. Ich musste mitansehen, wie viele gute Autoren ihr Talent der Politik opferten. Also entschied ich mich zunächst dafür, die Politik zu meiden. Ich wollte nichts damit zu tun haben und sehnte mich (...) nach dem guten alten Elfenbeinturm." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

"Romane bieten uns den Genuss der Lektüre, und sie antworten auf unsere Sehnsucht, dem Alltag zu entfliehen. Aber sie bieten uns auch die Möglichkeit, uns in Andere einzufühlen und sie zu verstehen." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", Juni 2005)

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