Beim Zusammenstoß von zwei Güterzügen sind am Mittwochfrüh in der Provinz Trient die beiden Lokführer ums Leben gekommen.
Einer der Zugführer habe ein Haltesignal übersehen und sei auf einen stehenden Zug aufgefahren, berichtete die Polizei. Zeugen berichteten von einem gewaltigen Zusammenstoß. Teile der beiden Garnituren wurden weit verstreut gefunden.
Haltesignal übersehen
Auch die italienischen Staatsbahnen
gingen von menschlichem Versagen aus: Einer der beiden Lokführer soll ein
Haltesignal ignoriert haben. Eine vom italienischen Verkehrsministerium
beauftragte Untersuchungskommission und die Staatsanwaltschaft von Trient
sollen die Ursachen des Unglücks klären.
Bahnstrecken gesperrt
Die Bahnstrecke über den Brenner wurde
gesperrt, Verbindungen etwa von Venedig und Mailand nach München wurden
umgeleitet. Für Pendler zwischen Verona und Trient beziehungsweise Bozen
verkehrten Busse. Am Bahnhof Bozen kam es zu Schwierigkeiten. Die Züge
Venedig-München und Mailand-München wurden über Tarvis umgeleitet.
Einer der beiden Züge, die in den Unfall verwickelt waren, gehört der Südtiroler Bahngesellschaft Rail Traction Company (RTC). RTC ist das erste Unternehmen, das im Zuge der Liberalisierung des italienischen Bahnsystems in Italien gegründet wurde.
Eine der beiden Garnituren hatte chemische Stoffe geladen, die beim Zusammenprall ausgelaufen sind. Die Rettungsmannschaften schlossen jedoch Vergiftungsgefahr aus. Durch den Unfall wurden 200 Meter Schienen und elektrische Verbindungen zerstört.
Massive Verspätungen
Die Sperre der Brennerbahnlinie
verursachte den Passagieren große Probleme. Trotz der Einrichtung eines
Busverkehrs als Ersatz auf der Verbindung Verona-Bozen und Verona-Trient kam
es zu erheblichen Verspätungen. Wegen des Unfalls wurden 200 Meter Schienen
und deren elektrische Verbindungen zerstört. Die italienischen Bahnen
schließen nicht aus, dass die Bahnlinie einige Tage gesperrt bleibt.