TV-Zentrum Peking

Zwölf Menschen nach Großbrand festgenommen

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Das Flammenmeer in dem neuen TV-Zentrum in Peking war von einem Feuerwerk ausgelöst worden, das nicht genehmigt war.

Nach dem Großfeuer im Neubau des Sendezentrums des chinesischen Staatsfernsehens CCTV in Peking sind zwölf Menschen festgenommen worden. Unter ihnen ist der Bauleiter des Senders für den neuen Komplex, Xu Wei. Ursache des Feuers in dem 159 Meter hohen Gebäude, bei dem ein Feuerwehrmann ums Leben kam und sieben Menschen verletzt wurden, war ein spektakuläres Feuerwerk, das CCTV ohne Erlaubnis zum Abschluss des chinesischen Neujahrsfestes am Montagabend organisiert hatte.

Genehmigung fehlte
Der festgenommene 49-jährige Bauleiter, der seit 15 Jahren für den Staatssender arbeitet, soll für das Feuerwerk verantwortlich gewesen sein. Nach Angaben der Behörden war das professionelle Feuerwerk so explosiv und gefährlich, dass eine Genehmigung der Behörden für den Einsatz im Stadtgebiet erforderlich gewesen wäre. In dem ausgebrannten Hochhaus wurden ein noch nicht eröffnetes Luxushotel und ein Datenzentrum zerstört. Es gehört zu dem Komplex mit dem einzigartigen CCTV-Tower, der mit zwei verbundenen Türmen und einer schrägen Torbogenform als architektonisches Meisterwerk gilt.

Die anderen Festgenommenen sind drei weitere Beschäftigte des Staatssenders und acht Mitarbeiter der angeheuerten Feuerwerksfirma aus der Provinz Hunan, die nach dem Unglück die Flucht ergriffen hatten und später an der Stadtgrenze gefasst worden waren. Schon seit 2007 wurde jedes Jahr zum Ende des Neujahrsfestes ein Feuerwerk an der Baustelle gezündet worden sei. Der Sender habe in diesem Jahr eine Million Yuan (113.000 Euro) für die Unglücksraketen ausgegeben.

Ob wegen des Feuers die ursprünglich für Oktober zum 60. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik geplante Eröffnung der neuen Sendezentrale verschoben werden muss, ist unklar. Der ungewöhnliche Bau, dessen Kosten auf 700 bis 900 Millionen US-Dollar geschätzt werden, wurde von dem deutschen Architekten Ole Scheeren und dem Niederländer Rem Koolhaas entworfen.

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