Armee-Offensive

100.000 Menschen in Sri Lanka gefährdet

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Die Situation ist einfach "katastrophal". Die Rebellen würden Zivilisten als menschliche Schutzschilder missbrauchen.

Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Sri Lanka sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen mehr als 100.000 Menschen in akuter Lebensgefahr. Sollte es zu einer letzten Offensive der Armee gegen die eingekesselten Tamilen-Rebellen kommen, drohe ein Blutbad in der Region, erklärte UNO-Nothilfekoordinator John Holmes. Wegen der Enge in dem umkämpften Gebiet sei die Lage extrem gefährlich. "Die Situation ist einfach katastrophal."

Auf engstem Raum
Die Armee hatte nach einer zweitägigen Feuerpause zum traditionellen Neujahrsfest am Mittwoch ihre Operationen gegen die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) wieder aufgenommen. In den zwei Tagen sei es auch nicht annähernd gelungen, genügend Menschen aus dem umkämpften Gebiet herauszubringen, sagte Holmes. Er warf den Rebellen vor, Zivilisten als "Schutzschilde" zu halten. An die Regierung appellierte er, eine längere Feuerpause einzulegen, um die notwendige humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Seinen Angaben zufolge ist nur noch ein Gebiet von etwa 14 Quadratkilometern in der Hand der Rebellen. "Deutlich mehr" als 100.000 Menschen säßen dort fest.

Erste Todesopfer
Die Armee in Sri Lanka hatte zuvor mitgeteilt, Ziel ihrer jüngsten Operation sei die Rettung von 50.000 Zivilisten, die im Rebellengebiet festsitzen. Ein Militärsprecher sagte am Mittwoch, die Marine habe vor der Nordostküste ein Boot der LTTE zerstört und ein weiteres beschlagnahmt. Drei Rebellen seien getötet worden. Sie hätten versucht, Sicherheitskräfte an der Küste anzugreifen. Die LTTE-Kämpfer seien mit Panzerfäusten bewaffnet gewesen.

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