Er wird sich in Kroatien um politisches Asyl bemühen.
Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca will offenbar in Kroatien Asyl beantragen. "Ich würde gern nach Kroatien kommen und dort leben, wenn mir Kroatien politisches Asyl gewährt", ließ der 52-Jährige über seine Anwälte die kroatische Zeitung "Vecernji List" (Sonntagsausgabe) wissen.
Agca, der als psychisch gestört gilt, betonte gegenüber dem Blatt seinen katholischen Glauben: "Kroatien ist ein katholisches Land und ich bin katholisch. Ich plane eine neue Bibel zu schreiben und Fehler richtigzustellen. Ich würde das gern im katholischen Kroatien tun, nachdem mir Italien und Spanien Asyl verweigert haben." Die Behörden äußerten sich zunächst nicht.
In Türkei abgeschoben
Agca war nach fast drei Jahrzehnten in
Haft vor gut einer Woche aus einem türkischen Gefängnis entlassen worden.
Als Mitglied der rechtsradikalen Gruppe "Graue Wölfe" hatte er am 13. Mai
1981 auf Papst Johannes Paul II. geschossen und diesen schwer verletzt.
Nach 19 Jahren Haft in Italien wurde Agca im Jahr 2000 begnadigt und in die Türkei abgeschoben. Dort saß er seither wegen Verbrechen aus den 70er Jahren ein. Die Hintergründe für das Attentat auf den Papst sind bisher nicht aufgeklärt.