Ein US-Magazin kürte den Gouvernator zu einem der besten Führungskräfte. Der Großteil der Amerikaner sieht das Land in einer Führungskrise.
Das Wochenmagazin "U.S. News" hat den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger, neben 17 anderen herausragenden Führungspersönlichkeiten des öffentlichen US-Lebens, zu einem von "America's Best Leaders" gewählt. Auf dem Titelblatt der aktuellen Ausgabe sind nicht alle 18 Auserkorenen, sondern nur der Österreich stammende Schwarzenegger groß abgebildet.
Krisenfälle mit "klarer Vision" bekämpft
Schwarzenegger
wurde vor allem für seinen Einsatz während der Brandkatastrophe in
Kalifornien im Oktober und für seine Vorreiterrolle in der Klimapolitik
gelobt. Der "Gouvernator" räumte im Interview mit dem Magazin ein, dass ihm
seine Popularität als Schauspieler geholfen habe, man müsse aber "Substanz
zeigen". In Krisenfällen, wie den Waldbränden, benötige man als
Führungsperson "eine klare Vision, von der man zu 100 Prozent überzeugt
ist". Sei man das nicht, werde es "sehr schwer diese zu verkaufen", sagte
Schwarzenegger.
Andere "America'S Best Leaders"
Unter den genannten
Personen finden sich weiters die demokratische Parlamentspräsidentin Nancy
Pelosi, der an Parkinson erkrankte Hollywoodschauspieler Michael J. Fox, der
eine Stiftung zur Erforschung dieser Krankheit gegründet hat, der Mediziner
William Foege, sowie der ehemalige US-Außenminister James Baker und Lee
Hamilton, der frühere stellvertretende Vorsitzende der 9/11-Kommission und
Präsident der Irak-Studiengruppe (Iraq Study Group).
Ranking zusammen mit Harvard erstellt
Das für seine Rankings
bekannte Magazin hat die betreffenden Personen in Zusammenarbeit mit dem
"Centre for Public Leadership" der Harvard Universität ermittelt. Die
Geehrten wurden von einem Komitee hochrangiger Vertreter aus Wissenschaft,
Wirtschaft, Politik und gemeinnütziger Organisationen gewählt. Das Magazin
selbst besaß kein Stimmrecht. Das Komitee habe Nominierungen von vielen
Seiten akzeptiert und sei jeder einzelnen nachgegangen, hieß es im Magazin.
Als Führungsperson definierte man jeden, "der Menschen motiviert gemeinsam
zu arbeiten, um die besten Ergebnisse zu bewerkstelligen".
Führungskrise in den USA?
Laut einer Umfrage, die das
Magazin im Zusammenhang mit dem Ranking veröffentlichte, glaubt eine
Mehrheit der 1200 befragten US-Bürger an eine Führungskrise im Land. Fast
die Hälfte glaubt, dass sich die USA am falschen Weg befinden. Mehr als 60
Prozent befinden die derzeitigen Führungspersonen für schlechter als früher.
Interessantes Detail: bei weitem am meisten Vertrauen haben die Befragten in
militärische Führer.