Für 450 Mio. Euro

Berlusconi will Luxusvilla verkaufen

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Das Anwesen wurde durch pikante Partys mit jungen Frauen bekannt.

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi will sich laut Medienberichten von seiner Luxusvilla auf Sardinien trennen, die in den vergangenen Monaten wegen pikanter Partys mit jungen Frauen und unerlaubter Fotos in den Rampenlicht eines internationalen Skandals um sein Privatleben gerückt ist. Die Herrscherfamilie von Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Al-Nahayan, sei bereit, die Villa für 450 Mio. Euro zu erwerben, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Mittwoch. Berlusconi plane demnächst einen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

50 Hektar großer Park
Villa Certosa in der renommierten Badeortschaft Porto Rotondo an der sardischen Costa Smeralda hat einen 50 Hektar großen Park mit exotischen Pflanzen, um die sich Berlusconi selbst kümmert. Sie ist seit Jahren Berlusconis Sommerresidenz. Der italienische Ministerpräsident liebte es, im August Regierungschefs und Präsidenten in der 2.500 Quadratmeter großen Villa mit atemberaubendem Ausblick auf das Meer einzuladen. 2005 hatte der damalige britische Premierminister Tony Blair Berlusconi in seiner Villa besucht.

Die Familie des Emirs von Abu Dhabi und Oberhauptes der Vereinigten Arabischen Emirate sei bereits seit längerer Zeit auf der Suche nach einer sicheren und angemessenen Residenz im Mittelmeerraum, berichtete "Corriere della Sera". Seit Monaten kursieren Gerüchte, nach denen sich Berlusconi von seiner Traumvilla trennen wolle.

Putin und Topolanek als Gäste
2003 hatte der italienische Regierungschef den damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Sardinien eingeladen. Im August 2008 war auch der damalige tschechische Premierminister Mirek Topolanek eingeladen worden, der von einem Fotografen nackt in Berlusconis Villa abgelichtet wurde.

Die VAE entstanden 1971 durch den Zusammenschluss der Emirate Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Fujairah, Umm al-Qwain, Ajman und Ras al-Khaimah. Die Nachbaremirate Katar und Bahrain (das später zum Königreich erhoben wurde) hatten es vorgezogen, ebenso wie Kuwait separat souverän zu werden. Zusammen mit Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, Bahrain und dem Sultanat Oman bilden die VAE den Golfkooperationsrat (GCC). Den Ton geben in den Vereinigten Emiraten die Herrscherhäuser von Abu Dhabi (Familie Nahayan) und Dubai (Familie Maktoum) an.

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