Unbekannte steuerten ein mit Sprengstoff beladenes Auto durch eine Absperrung vor Polizei-Direktion.
Der Fund einer 180-Kilogramm-Autobombe vor einem Polizeigebäude in Belfast und Schießereien zwischen Polizisten und Paramilitärs haben neue Sorgen um den Friedensprozess in Nordirland geweckt. Unbekannte steuerten in der Nacht auf Sonntag das mit dem Sprengstoff beladene Auto durch eine Absperrung vor der obersten Polizeidirektion in Belfast. Polizeichef Matt Baggott sprach von einem "rücksichtslosen" Angriff.
Auto ging in Flammen auf
Das Auto ging bei dem Angriff in Flammen
auf, die Insassen flüchteten. Die Bombe explodierte laut Baggott teilweise.
Die Täter hätten dabei ohne Rücksicht auf den möglichen Verlust von
Menschenleben gehandelt. Es handle sich um einen Angriff "auf das
Wohlergehen aller in Nordirland".
Täter seien "kleine Minderheit"
Der britische
Nordirland-Minister Paul Goggins sagte, die Attentäter wollten die
Fortschritte im Friedensprozess für Nordirland untergraben. Bei den Tätern
handle es sich um eine "kleine Minderheit, rücksichtlos und mit kriminellen
Absichten".
Schüsse auf Polizisten
In dem Dorf Garrison an der Grenze
zwischen Nordirland und Irland feuerten Angreifer in der Nacht Schüsse auf
Polizisten ab. Drei Verdächtige wurden festgenommen, verletzt wurde niemand.
Behörden verdächtigten katholische Paramilitärs als Täter.
Zuletzt waren im März bei zwei Anschlägen zwei britische Soldaten und ein Polizist getötet worden. Zu den Taten bekannten sich Splittergruppen der Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA). Die Anschläge riefen Sorge um ein neuerliches Aufflammen des blutigen Konflikts zwischen pro-britischen Protestanten und irisch-nationalistischen Katholiken hervor.