Ein Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl - und zu ihrem 60. Geburtstag - enthüllt ein Buch Details über die Demokratin und Ehefrau Hillary Clinton.
Mit einer Riesen-Fete feierte Hillary Clinton schon am Donnerstag im Manhattaner "Beacon Theatre" ihren 60er. Im Rampenlicht steht die Kandidatin der Demokratischen Partei für die kommende US-Präsidentschaft schon länger. Je näher Hillary ihrem prognostizierten Sieg um das Oval Office kommt, desto mehr rückt die Persönlichkeit des mutmaßlichen nächsten Staatsoberhaupts ins Licht der Öffentlichkeit.
Wie tickt Hillary eigentlich?
Antworten liefert das Buch "For
Love of Politics" von Starautorin Sally Bedell Smith. Das Werk beschäftigt
sich mit der inneren Dynamik des Polit-Powerpaares Hillary und Bill Clinton
anhand ihrer Zeit im Weißen Haus zwischen 1993 und 2001. Keine leichte
Aufgabe: "The Clintons", oder "Billary", wie US-Medien zu sagen pflegen,
unterhalten seit 32 Jahren den vielleicht mysteriösesten Ehebund der Welt.
Darin erduldete Hillary eine gehörige Portion an Demütigungen, von Bills Serien-Seitensprüngen in Arkansas bis zum Lewinsky-Oralsexskandal, dem per Starr-Report bestdokumentierten Ehebruch der Geschichte. Heute jedoch treten sie im Wahlkampf wie "ein frisch verliebtes Paar" auf, berichten Beobachter.
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Credo
"Emotionen sind nicht rational", lautet Hillarys
Leitspruch, schreibt Smith: Deshalb wirke sie oft wie eine "Eisprinzessin".
Selbst als Bill zuerst ihr und dann der Nation per TV-Rede die
Lewinsky-Affäre beichtete, war ihr nichts anzumerken: "Sie saß im Solarium
des White House und grüßte die Angestellten mit freundlichem Lächeln",
schreibt die Autorin.
Power-Paar
Bill und Hillary sind – zumindest politisch –
"Soulmates", ein unzertrennliches Paar. "Supreme Court", "Höchstgericht",
hieß Hillary beim Stab – die letzte Instanz bei Bills Entscheidungen. "Wenn
immer er meinte: 'Lassen Sie mich nachdenken!', wussten seine Berater: Er
muss zuerst Hillary fragen." Nur so ist vielleicht erklärbar, warum die
durch Bills Sex-Sucht dauererniedrigte Hillary dem Serien-Ehebrecher nicht
den Laufpass gab.
Im Gegenteil
Immer wenn seine Eskapaden den Aufstieg der Clintons
fast zum Entgleisen brachten, habe sie ihn gerettet. Einmal wollte sie
verhindern, dass Bill neben der Hollywood-Schönheit Sharon Stone Platz
nimmt. Smith: "Vergeblich, denn er setzte sich trotz geänderter Sitzordnung
einfach neben Stone."
Hillary-Hype
In Greifweite ist mittlerweile ihr Traum, als erste
Frau das mächtigste politische Amt der Erde zu besetzen. Ihren stärksten
Kontrahenten in den Demokraten-Vorwahlen, den farbigen Senator Barack Obama,
hat sie laut CNN-Umfrage mit 30 Prozent Vorsprung bereits abgehängt. Gegen
Republikaner-Frontrunner, Ex-New-York-Bürgermeister Rudy Giuliani, führt sie
ebenfalls deutlich.
"Frauen-Revolution"
Mit 90 Millionen Dollar sammelte
Hillary heuer so viel Wahlkampf-Cash wie niemand vor ihr. Und noch
aufregender: Umfrage-Details deuten darauf hin, dass eine wahre politische
"Frauen-Revolution" Hillary ins White House spülen könnte. Bis zu 24 Prozent
der "Republikaner-Frauen" könnten für sie stimmen. Damit wäre Hillary
unschlagbar. Doch die Schlacht ist noch nicht vorbei: Gewählt wird erst am
4. November 2008.