Unter Eid gelogen

Bürgermeister von Detroit in Sexskandal angeklagt

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Kilpatrick, Bürgermeister der US-Metropole, soll Ermittler gefeuert haben und unter Eid gelogen haben, um seine Affäre zu verheimlichen.

In den USA muss erneut ein hoher Politiker wegen eines Sexskandals um sein Amt bangen. Die Staatsanwaltschaft klagte am Montag den Bürgermeister der Industriestadt Detroit an, weil er unter Eid über seine Affäre mit einer Mitarbeiterin gelogen haben soll. Außerdem soll Bürgermeister Kwame Kilpatrick Polizeibeamte gefeuert haben, die Berichten über eine ausschweifende Party in seinem Amtssitz nachgegangen waren.

Bürgermeister lehnt Rücktritt ab
Die Anklage erfolgte, nachdem Kilpatrick einem außergerichtlichen Vergleich mit den Polizeibeamten zugestimmt hatte, der diesen 8,4 Millionen Dollar (gut 5,4 Millionen Euro) Entschädigung auf Kosten der Stadtkasse einbrachte. Der Bürgermeister lehnte einen Rücktritt ab und kündigte an, die Vorwürfe komplett entkräften zu wollen.

Ermittler gefeuert
Der Anklage zufolge soll der Bürgermeister drei Polizeiermittler entlassen haben, um unangenehme Nachforschungen zu seinem Privatleben zu unterbinden. Sie hatten Berichte über eine Party im Rathaus geprüft, bei der eine Stripperin aufgetreten sein soll, die einige Monate später ermordet wurde. Der Bürgermeister habe die Ermittlung unterbinden wollen, weil er gefürchtet habe, private Dokumente herausgeben zu müssen. Dadurch wollte er nach Einschätzung der Anklage verhindern, dass anhand der Privatunterlagen seine Affäre mit seiner damaligen Stabschefin Christine Beatty ans Licht kommt. Die entlassenen Polizisten hatten auf Wiedereinstellung geklagt.

Öffentliche Gelder missbraucht
Die Anklage wertete die von Kilpatrick angeordnete millionenschwere Entschädigungszahlung an die Entlassenen als Amtsmissbrauch. "Unsere Ermittlungen zeigen klar, dass öffentliche Gelder benutzt wurden, das Leben von Menschen ruiniert wurde, das Justizwesen missachtet und das Vertrauen der Öffentlichkeit missbraucht wurde", sagte Staatsanwältin Kym Worthy. Erst vor zwei Wochen hatte ein Sexskandal den Gouverneur des Staates New York, Eliot Spitzer, zu Fall gebracht. Spitzer war als Kunde eines illegalen Prostituiertenrings enttarnt worden.

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