Kongress-Wahlen

Bush wirbt mit Osama Bin Laden-Video

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Im Rennen um den US-Kongress wollen die Republikaner mit einem umstrittenen Werbespot-Hauptdarsteller punkten: Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden.

Das am Freitag auf der Internetseite der Partei vorgestellt Video "These Are The Stakes" ("Dies steht auf dem Spiel") ist so simpel wie effektiv: Osama Bin Laden, der Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida und sein Stellvertreter Aiman Al-Sawahiri spielen die Hauptrollen in dem einminütigen Videoclip.

Der dramatisch inszenierte Film beginnt mit mehreren Aufnahmen des Al-Kaida-Chefs und blendet dabei Zitate aus den vergangenen Jahren ein, in denen Bin Laden unter anderem zur Tötung von US-Bürgern aufruft und weitere Anschläge androht. Im Hintergrund laufen Bilder, die offenbar Ausbildungslager von Extremisten zeigen. Schließlich wird das Zitat "Das, was jetzt noch kommt, wird noch schlimmer sein" eingeblendet, gefolgt von einer Explosion. Am Ende des einminütigen Spots erscheint vor schwarzem Hintergrund der Schriftzug: "Dies steht auf dem Spiel. Gehen Sie zur Wahl am 7. November".

Der Wahlwerbespot soll ab kommender Woche im US-Kabelfernsehen laufen, doch die Demokraten sind schon jetzt empört. Schließlich ist der Clip bereits auf der Homepage der Republikaner zu sehen.

Vertreter der Demokratischen Partei bezeichneten denn auch den neuen Wahlwerbespot als verzweifelten Versuch der Republikaner, ihre Wählerschaft zu mobilisieren. "Mit Panikmache soll von den Fehlern der Regierung abgelenkt werden", sagte eine Parteisprecherin der Demokraten.

Interessanterweise hat ein Demokrat mit einem ähnlichen "Trick" einst die Präsidentschaft errungen: In dem Spot "Daisy" ("Gänseblümchen") nutzte Lyndon B. Johnson 1964 die Angst der Menschen von einem Atomkrieg für seine eigenen Zwecke. Am Ende des Clips sagte eine Stimme: "Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass Sie bei der Wahl zu Hause bleiben könnten."

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