Tibet-Krise

Dalai Lama droht erneut mit Rücktritt

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Sollte die Gewalt außer Kontrolle geraten will das geistliche Oberhaupt der Tibeter zurücktreten. Er ist zudem gegen einen Olympia-Boykott.

Der Dalai Lama hat erneut mit seinem Rücktritt als Chef der tibetischen Exilregierung gedroht, sollte der Konflikt in seiner Heimat eskalieren. "Wenn die Gewalt außer Kontrolle gerät, ist ein Rücktritt meine einzige Option", sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter auf einer Pressekonferenz in Seattle. "Wenn die Mehrheit der Menschen Gewalt verübt, trete ich zurück." Ähnlich hatte er sich bereits im März geäußert.

Die Regierung in Peking wirft dem 72-jährigen Friedensnobelpreisträger vor, Drahtzieher der anti-chinesischen Proteste in Tibet zu sein und diese bewusst wenige Monate vor den Olympischen Spielen angezettelt zu haben. Der Dalai Lama bestreitet dies und betonte wiederholt, ihm gehe es nicht um Unabhängigkeit, sondern um kulturelle Autonomie der Tibeter.

Auch in Seattle bekräftigte der Dalai Lama, er strebe keinen tibetischen Staat an. Er wiederholte auch seine Unterstützung für die Olympischen Sommerspiele in Peking. Er sei betrübt, dass anti-chinesische Proteste den traditionellen olympischen Fackellauf durch London, Paris und San Francisco beeinträchtigt hätten.

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