Wegen Unregelmäßigkeiten wurden in Mazedonien die Wahlergebnisse in 68 weiteren Wahllokalen annulliert.
Die mazedonische Wahlkommission hat am Donnerstagabend die Ergebnisse der vorgezogenen Parlamentswahl vom vergangenen Sonntag in weiteren 68 Wahllokalen im Norden und Westen des Landes sowie in der Hauptstadt Skopje wegen Unregelmäßigkeiten annulliert. Zuvor waren aus demselben Grund bereits die Wahlergebnisse in 25 Wahllokalen für ungültig erklärt worden. Die Parlamentswahl soll in diesen Wahllokalen am 15. Juni wiederholt werden.
Proteste gegen Gewalt
Im Stadtzentrum von Skopje hatten in der
vergangenen Nacht etwa 3.000 Anhänger der albanischen Demokratischen
Integrationsunion (DUI) gegen die Gewalt bei der Parlamentswahl protestiert,
bei der eine Person getötet und mehrere verletzt wurden. Die DUI hatte sich
ebenso wie die rivalisierende Demokratische Partei der Albaner (DPA) 13
Sitze im Parlament gesichert. Die Wahlen sollen nun in den vorwiegend von
Albanern bewohnten Regionen wiederholt werden, was womöglich die
Wahlergebnisse verändern wird.
Der Wahlsieger, Premier Nikola Gruevski, ließ wissen, dass die Wahl eines albanischen Regierungspartners von dem Verhalten der beiden führenden Parteien, DUI und DPA, bei dem wiederholten Urnengang abhängen würde. Gruevskis VMRO-DPMNE (Innere Mazedonische Revolutionsorganisation - Demokratische Partei für die Nationale Einheit Mazedoniens) hat mit 64 von 120 Sitzen im Parlament eine absolute Mehrheit.