Hartes Vorgehen

Erste Verurteilungen nach Pariser Krawallen

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Frankreichs Präsident Sarkozy will hart gegen die Randalierer vorgehen. Das Land sei knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert.

Ein Gericht im in der Nähe von Paris gelegenen Pontoise verurteilte drei junge Erwachsene, die am Dienstag einen Tennis-Club angezündet hatten, zu Haftstrafen zwischen acht und zehn Monaten. In einem Prozess in Versailles forderte die Staatsanwaltschaft für die drei Angeklagten im Alter von 18 bis 20 Jahren "wegen extremer Gewalt" eine Haftstrafe von einem Jahr. Die jungen Männer hatten bei Ausschreitungen am Montagabend zwei Polizisten mit Steinwürfen verletzt.

Sarkozy will alle finden
Präsident Nicolas Sarkozy hat erneut ein hartes Vorgehen gegen die Randalierer angekündigt. "Diese Leute sind Gauner, die zu allem bereit sind. Wir werden jeden einzelnen finden", sagte Sarkozy am Donnerstagabend in einem vom privaten Fernsehsender TF1 und vom öffentlich-rechtlichen Sender France 2 übertragenen Interview.

Zustimmung gefordert
Der französische Staatschef bat das Parlament um Zustimmung für einen Gesetzesvorschlag von Justizministerin Rachida Dati, der für Wiederholungstäter nach verbüßter Haftstrafe eine Sicherheitsverwahrung vorsieht. Solange die Täter nicht "geheilt" seien, dürften sie nicht freikommen, betonte Sarkozy.

Sarkozy will hart bleiben
Sarkozy hob hervor, dass die Ausschreitungen von "äußerster Schwere" gewesen seien und er diese nicht auf die leichte Schulter nehme. Wegen des Gebrauchs von Schusswaffen bei den Straßenschlachten sei das Land haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschlittert. Er versprach, die Republik werde "keinen Zoll zurückweichen".

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