Kriegsverbrechen

Erste Zeugen im Karadzic-Prozess benannt

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Die Gerichtsverhandlung soll am 1. März fortgesetzt werden.

Die Anklage des UNO-Tribunals für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien hat am Montag dem zuständigen Senat eine Liste mit 30 Zeugen zugestellt, die nach der Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den ehemaligen Präsidenten der Republika Srpska, Radovan Karadzic, vorgeladen werden sollen. Der Ende Oktober begonnene und derzeit unterbrochene Prozess soll am 1. März fortgesetzt werden.

Karadzic erklärte sich bei einer vorbereitenden Verhandlung vergangene Woche grundsätzlich bereit, an den ersten zwei Prozesstagen seine einleitenden Worte vorzutragen. Dem Prozessbeginn hatte der Angeklagte nicht beigewohnt, weil er angeblich nicht genügend Zeit hatte, seine Verteidigung vorzubereiten.

Ex-Innenminister unter Zeugen
Nach den einleitenden Worten Karadzic' wird die Anklage ihre ersten Zeugen vorladen. Insgesamt sind 159 Zeugen geplant. Unter diesen wird sich laut Medienberichten auch der ehemalige bosnisch-serbische Innenminister Momcilo Mandic befinden. Gegen den bosnischen Serben läuft in Sarajevo derzeit ein Verfahren wegen eines Angriffes auf das Bildungszentrum des bosnischen Innenministeriums in Sarajevo im Jahre 1992.

Zu den ersten Zeugen der Anklage gehört auch der einstige Befehlshaber der UNO-Truppen in Bosnien (UNPROFOR), der britische General Michael Rose. Der Ex-Serbenführer ist wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bosnienkrieg (1992-95) angeklagt. Karadzic war im Juli 2008 nach einem 13 Jahre langen Versteckspiel in Belgrad gefasst worden. Er muss mit einer Verurteilung zu lebenslanger Haft rechnen.

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