Rückkehr zur Gewalt

ETA-Bombe zerfetzt Polizisten

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Eine Haftbombe detonierte bei Bilbao, ein Anti-Terror-Spezialist starb.

Bei der Explosion einer Autobombe nahe der spanischen Stadt Bilbao ist am Freitag ein Polizist der nationalen Anti-Terror-Einheit getötet worden. Hinter dem Anschlag wird die baskische Untergrundorganisation ETA vermutet. Es wäre der erste tödliche Anschlag der Separatistengruppe seit Dezember.

Arrigorriaga
Der Sprengsatz detonierte laut offiziellen Angaben um 09.05 Uhr auf einem Parkplatz in der Ortschaft Arrigorriaga (Gemeinde Santa Isabel) bei Bilbao. "Es war ein Anschlag, eine große Explosion, bei der die Person im Auto verbrannte und weitere Fahrzeuge beschädigt wurden", sagte der Innenminister der baskischen Regionalregierung, Rodolfo Ares. Auf Bildern des Fernsehsenders CNN+ war zu sehen, wie mehrere Autos durch die Explosion in Brand geraten waren.

Haftbombe
Es habe sich vermutlich um eine Haftbombe gehandelt, die an einem Auto angebracht war hieß es. Sie sei beim Anlassen des Motors oder beim Anfahren detoniert. Der am Steuer sitzende Polizist habe keine Chance gehabt.

Bei dem Todesopfer handle es sich um den 49-jährigen Eduardo Puelles, der laut Medien ein Mitglied der nationalen Anti-Terror-Einheit der Polizei war, so Ares. Dessen Ehefrau habe einen Zusammenbruch erlitten und habe von Sanitätern behandelt werden müssen. Das Opfer hinterlässt zudem zwei Kinder. Der sozialistische spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero verurteilte den Anschlag.

Es deute alles auf einen ETA-Anschlag hin, sagte ein Sprecher der baskischen Polizei. Zunächst bekannte sich allerdings niemand zu dem Attentat. In der Vergangenheit hat die ETA oft über Mitteilungen an baskische Medien im Vorfeld vor Anschlägen gewarnt. Die Tat ähnelte ansonsten aber früheren Anschlägen der ETA, die seit Jahrzehnten gewaltsam für ein unabhängiges Baskenland kämpft. Bestätigt sich die Urheberschaft der Gruppe, wäre es der erste tödliche Anschlag der ETA in diesem Jahr.

Im Baskenland führt seit der Regionalwahl im März mit dem Sozialisten Patxi Lopez erstmals seit Jahrzehnten kein baskischer Nationalist die Regionalregierung. Anders als sein Vorgänger Juan Jose Ibarretxe lehnt Lopez jegliche Verhandlungen mit der ETA ab. Die Organisation hatte nach dem Antritt seiner Regierung vor sechs Wochen eine Welle des Terrors in Spanien angekündigt.

800 Tote
In ihrem Kampf für ein unabhängiges Baskenland im Norden Spaniens und Süden Frankreichs hat die Separatistengruppe in den vergangenen vier Jahrzehnten mehr als 800 Menschen getötet. Zapatero hatte Friedensverhandlungen mit der Gruppe abgebrochen, nachdem bei einem Bombenanschlag am Madrider Flughafen Ende 2006 zwei Menschen getötet worden waren. Zuletzt erschossen ETA-Mitglieder einen baskischen Geschäftsmann im Dezember.

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