Klimawandel wichtigstes Wahlmotiv

EU-Wahl: Beteiligung von jungen Wählern deutlich gestiegen

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Allerdings blieb sie weiter unterdurchschnittlich - Klimawandel in Österreich wichtigstes Wahlmotiv.

Brüssel. Bei der Europawahl im Mai haben vor allem junge Leute die Wahlbeteiligung in die Höhe getrieben. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Europaparlaments hervor. So wuchs die Beteiligung bei Wählern unter 25 Jahren um 14 Prozentpunkte, bei den 25- bis 39-Jährigen um 12 Punkte.
 
Beide Gruppen lagen zwar damit immer noch unter dem Schnitt von 50,6 Prozent - nämlich bei 42 beziehungsweise 47 Prozent. Dennoch half der Zuwachs, die Quote insgesamt erstmals seit 1994 wieder steigen zu lassen. 2014 waren nur 42,6 Prozent der Wahlberechtigten in den 28 EU-Ländern zur Wahl gegangen.
 
Das Europaparlament hatte im Juni eine Eurobarometer-Umfrage unter 27.464 Europäern ab 15 Jahren in Auftrag gegeben, um die Motive der Wähler und Nichtwähler herauszufinden. Der häufigste Grund, zur Wahl zu gehen, war demnach Pflichtgefühl: 52 Prozent nannten diese Begründung, 11 Prozentpunkte mehr als 2014. 25 Prozent führten an, sie unterstützten die EU, ebenfalls 11 Punkte mehr. 22 Prozent sagten, der geplante Brexit habe ihre Entscheidung beeinflusst, zur Wahl zu gehen.
 
Bei den Nichtwählern waren die am häufigsten genannten Gründe Unzufriedenheit mit der Politik insgesamt (22 Prozent) oder fehlendes Interesse (18 Prozent). 14 Prozent sind der Auffassung, ihre Stimme bewirke sowieso nichts. Die Gründe für Wahlenthaltung hätten sich seit 2014 kaum geändert, hieß es weiter.
 

Klimawandel in Österreich wichtigstes Wahlmotiv

 
Österreich zählte zu jenen acht Mitgliedsstaaten, in denen das Thema Klimawandel das stärkste Wahlmotiv war. 49 Prozent der Befragten gaben an, dass Klimawandel und Umweltschutz das wichtigste Wahlmotiv waren. Europaweit nannten 37 Prozent der Befragten den Klimawandel als wichtigstes Motiv für die Stimmabgabe.
 
Parlamentspräsident David Sassoli wertete die Ergebnisse positiv. "Bei dieser Wahl haben in zunehmender Zahl jüngere, europafreundlichere und engagiertere Bürger ihre Stimme abgegeben", erklärte der Italiener. Dies habe die Legitimität des EU-Parlaments gestärkt.
 
(Für das Eurobarometer wurden nach Angaben des EU-Parlaments vom 7. bis 26. Juni 2019 in allen 28 EU-Staaten insgesamt 27.464 Personen ab 15 Jahren befragt. Die Fragen zur Wahl wurden nach Befragten im wahlfähigen Alter gefiltert. In Österreich und Malta liegt das Wahlalter bei 16 Jahren und darüber, in Griechenland darf ab 17 gewählt werden.)
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