Nach dem Streitgespräch spitzt sich die Lage für Le Pen jetzt zu.
Paris. In nur zwei Tagen entscheidet Frankreich über die politische Zukunft des Landes: fünf weitere Jahre mit Amtsinhaber Emmanuel Macron oder erstmals eine Präsidentin – die rechtsextreme Marine Le Pen. Bis zuletzt lag Macron in den Umfragen mit 55 % zu 45 % vorne.
TV-Duell. Auch in der TV-Konfrontation der beiden Kandidaten schnitt er besser ab; beide setzten auf Kernthemen. Im Gegensatz zu ihrem TV-Debakel vor fünf Jahren wirkte Le Pen dieses Mal aber staatstragender – das bereitet den Macronisten Sorgen.
Analyse. Trotzdem ging Macron als Sieger hervor: 59 % fanden ihn bei einer Blitzumfrage im Streitgespräch überzeugender. Das Duell gilt traditionell als größter Richtungsweiser bei den Präsidentschaftswahlen. „Schon wieder eine verpasste Gelegenheit für Le Pen“ titelte etwa Le Monde. Allerdings punktet die extrem Rechte weiter allen voran bei der ländlichen Bevölkerung.
Enges Rennen. Das Rennen dürfte also noch lange nicht gelaufen sein. Der Abstand in den Umfragen war dafür zuletzt zu knapp – Experten warnen vor Fehlermargen, die es noch zu kalkulieren gilt.