Überraschungsbesuch

Frankreichs Außenminister drei Tage in Bagdad

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Der überraschende Besuch solle dem irakischen Volk eine Botschaft der Solidarität Frankreichs überbringen.

Der französische Außenminister Bernard Kouchner ist am Sonntag überraschend zu einem dreitägigen Besuch in Bagdad eingetroffen. Das Außenministerium in Paris erklärte, Kouchner wolle dem irakischen Volk eine Botschaft der Solidarität Frankreichs überbringen. Der Minister will mit Vertretern aller Volksgruppen sprechen. Der Besuch verdeutlicht eine Änderung der französischen Irak-Politik unter dem neuen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Die USA begrüßten die Reise.

Kranzniederlegung
Der Besuch des französischen Außenministers fiel mit dem vierten Jahrestag des Bombenanschlags auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad zusammen, bei dem der UNO-Sondergesandte Sergio Vieira de Mello und 21 weitere Menschen getötet worden waren. Kouchner legte einen Kranz am Mahnmal für die Todesopfer des Attentats auf die UNO-Vertretung nieder. Vieira de Mello und Kouchner verband eine persönliche Freundschaft.

USA-Frankreich-Irak
Kouchners Besuch in Bagdad sei nun ein Zeichen für den "zunehmenden internationalen Wunsch, dem Irak dabei zu helfen, ein stabiles und sicheres Land zu werden", sagte der Sprecher von US-Präsident George W. Bush für nationale Sicherheit, Gordon Johndroe, am Sonntag im US-Bundesstaat Texas. Die Situation im Irak war bereits vor rund einer Woche im Mittelpunkt eines Treffens von Bush und Sarkozy in den USA gestanden.

Neue französische Haltung
Der vorher nicht angekündigte Besuch Kouchners im Irak gilt als Ausdruck der Bemühungen des französischen Präsidenten Sarkozy, die wegen des Irak-Krieges gespannten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu verbessern. Unter Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac hatte das Verhältnis zwischen Frankreich und den USA einen Tiefpunkt erreicht. Chirac lehnte den Irak-Krieg ab.

Chirac hatte sich auch im Anschluss an den Einmarsch geweigert, Initiativen in dem Land zu ergreifen. Kouchner hatte den Franzosen in der Diskussion um den Krieg Antiamerikanismus vorgeworfen und argumentiert, der US-Einmarsch im Irak hätte verhindert werden können, wenn sich Frankreich nicht von den USA abgewandt hätte.

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