Die sieben führenden Industrieländer (G-7) haben den Kampf gegen die weltweite Rezession zu ihrer obersten Priorität erklärt.
In ihrer Abschlusserklärung nach einem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs am Samstag in Rom kündigten die G-7-Staaten eine enge Zusammenarbeit und den Einsatz aller geeigneten Mittel zur Überwindung der Krise an. Die Stabilisierung der Wirtschaft und der Finanzmärkte genieße absoluten Vorrang. Der Versuchung des Protektionismus wollen sie widerstehen.
Milderer Ton
In der Erklärung zu dem Treffen, bei dem auch
Russland vertreten war, milderten die G-7 gegenüber früheren Treffen etwas
den Ton, in dem sie Chinas Wechselkurspolitik bewerteten. Sie begrüßten,
dass sich China zu einem flexibleren Vorgehen entschlossen habe, was zu
einer kontinuierlichen Aufwertung des Yuan führen sollte. Andere Währungen
erwähnten die G-7 in ihrer Erklärung nicht.
An den Märkten war darüber spekuliert worden, dass auch Sorge über die Kursentwicklung des japanischen Yen und des britischen Pfunds geäußert werden könnte. Die Staatengruppe will die Entwicklung an den Währungsmärkten weiterhin aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls angemessen handeln.
Willen zur Zusammenarbeit
"Wir unterstreichen unseren Willen,
zusammenzuarbeiten und dabei die ganze Breite der zur Verfügung stehenden
politischen Instrumente zu nutzen, um Wachstum und Beschäftigung zu
unterstützen und den Finanzsektor zu stärken", hieß es zum Kampf gegen die
aktuelle Krise. "Wir werden auch kooperieren, um unerwünschte
Übersprungeffekte und Verwerfungen zu verhindern."
Stabilisierung der Weltwirtschaft
Die G-7 verpflichteten sich
zudem, "jede weitere Maßnahme zu ergreifen, die sich als notwendig erweisen
könnte, das volle Vertrauen in das globale Finanzsystem wieder
herzustellen". Dafür werde die gesamte Breite der für diese Politik
verfügbaren Instrumente zur Stärkung des Wachstums und der Beschäftigung
sowie des Finanzsektors genutzt. "Die Stabilisierung der Weltwirtschaft und
der Finanzmärkte bleibt unsere oberste Priorität", heißt es in der Erklärung.
Gegen Protektionismus
Im Hinblick auf die Zunahme von
protektionistischen Maßnahmen in der Krise bekannten sich die G-7 zu offenen
Märkten. Die Staatengruppe sehe sich in der Pflicht, protektionistische
Maßnahmen zu vermeiden. Diese würde den Abschwung letztlich nur verschärfen.
Die Industrieländer wollen sich des Aufbaus neuer Handelsschranken enthalten und auch gemeinsam daran arbeiten, um doch noch zu einem Durchbruch bei den seit Jahren währenden Gesprächen in der Welthandelsorganisation (WTO), der Doha-Runde, zum Abbau von Handelsschranken zu kommen.