Hamas und Fatah

Gefechte trotz Waffenruhe in Nahost

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Bereits wärend der Verkündung der Waffenruhe durch Hamas-Außenminister Mahmoud al-Sahar war wieder Gefechtsfeuer zu hören.

Nach fünftägigen heftigen Kämpfen im Gaza-Streifen ist in der Nacht auf Dienstag ein Waffenstillstand zwischen den palästinensischen Organisationen Hamas und Fatah in Kraft getreten. Bis zum frühen Morgen waren allerdings noch Schüsse und Explosionen zu hören. Die Straßen zum Hauptquartier der Sicherheitskräfte und zum Gebäudekomplex der Präsidentschaft und der Regierung waren abgesperrt. Im Verlauf der innerpalästinensischen Kämpfe wurden in den vergangenen Tagen 34 Menschen getötet, seit Beginn der Eskalation Anfang Dezember kamen schon mehr als 60 Palästinenser ums Leben.

Haniyeh und Fattuh am Verhandlungstisch
Die Waffenruhe wurde für die Hamas von Ministerpräsident Ismail Haniyeh und für die Fatah vom früheren Parlamentspräsidenten Rawhi Fattuh mit einer Vollmacht des Präsidenten Mahmoud Abbas ausgehandelt. Wie der palästinensische Außenminister Mahmoud al-Zahar von der Hamas anschließend bekannt gab, sah die Vereinbarung vor, dass die Kampfverbände beider Seiten in ihre Stützpunkte zurückkehren. Die Verdächtigen für Mordanschläge sollten den Behörden übergeben und alle Geiseln freigelassen werden. Auch ein Abbau sämtlicher Straßensperren sei vorgesehen.

Saudi-Arabien vermittelt
Das Weiße Haus in Washington reagierte vorsichtig auf mögliche Gespräche der beiden großen palästinensischen Parteien unter Vermittlung Saudi-Arabiens, dessen König Abdullah Präsident Abbas und den Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal zu Versöhnungsgesprächen nach Mekka eingeladen hat. Russland will unterdessen zusammen mit Syrien auf die Bildung einer palästinensischen Konsensregierung hinwirken. Die "Versuche aus dem Ausland", den Streit zwischen Fatah und Hamas zu schüren, müssten beendet werden, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. Das so genannte Nahost-Quartett (USA, UNO, EU, Russland), das Ende der Woche in Washington tagt, müsse den Palästinensern bei einer Einigung helfen, betonte er.

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